Erinnerung an die Kinder, die Opfer medizinischer Forschung in der NS-Zeit wurden
24. Januar 2011
An die Kinder, die in der Zeit des Nationalsozialismus Opfer medizinischer Forschung geworden sind, erinnert das Zentrum für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg mit einer Gedenkstunde. Prof. Dr. Sabine Herpertz, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemeine Psychiatrie, und Dr. Maike Rotzoll vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg informieren mit einer Dokumentenlesung und einem kurzen Vortrag über das Schicksal der „Heidelberger Forschungskinder“. Die Veranstaltung in der Reihe „Stunde der Universität“, die am Donnerstag, 27. Januar 2011, zu einer „Stunde des Gedenkens“ wird, findet am Mahnmal vor Haus 1 der Klinik, Voßstraße 4, statt und beginnt um 17.00 Uhr.
Das Mahnmal mit 21 in den Stein eingemeißelten Namen erinnert an die geistig behinderten Kinder, die in den Jahren 1942 bis 1944 in die Heidelberger Psychiatrische Universitätsklinik aufgenommen und in ein von der nationalsozialistischen „Euthanasiezentrale“ finanziertes, tödliches Forschungsprogramm einbezogen wurden. Dieses Programm wurde initiiert und geleitet von dem damaligen Direktor der Klinik, Carl Schneider, der zugleich Obergutachter der Euthanasiezentrale war. Mit dem Ziel, die Gehirne von Kindern zu Forschungszwecken zu untersuchen, wurden 21 Kinder der Landesheil- und Pflegeanstalt Eichberg mit Medikamentenüberdosierungen getötet. Das Datum der Gedenkveranstaltung, der 27. Januar, ist zugleich der nationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
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Prof. Dr. Sabine Herpertz
Klinik für Allgemeine Psychiatrie
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