Forschungsarbeit und Bildungsangebote für die Öffentlichkeit

Über 40.000 Besucherinnen und Besucher haben sich in den vergangenen beiden Jahren die umfangreichen Pflanzenbestände des Botanischen Gartens der Universität Heidelberg angeschaut. Rund 5.000 Personen, darunter viele Schülerinnen und Schüler, nutzten im gleichen Zeitraum die Bildungsangebote der „Grünen Schule“. Diese Zahlen finden sich im ersten öffentlichen Jahresbericht des Botanischen Gartens zu den Jahren 2009/2010, der gerade erschienen ist. Er dokumentiert aktuelle Aufgaben- und Tätigkeitsfelder in der Forschung, der akademischen Ausbildung und im Artenschutz und bietet umfangreiche statistische Angaben.

„Neben der Pflege unserer Schutz- und Forschungssammlungen zu Orchideen, Bromelien und Madagaskar-Pflanzen haben wir in den vergangenen beiden Jahren auch über 6.000 Einzelpflanzen für aktuelle Heidelberger Forschungsprojekte kultiviert und etwa 750 Positionen aus unseren Beständen für externe wissenschaftliche Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt“, sagt Dr. Andreas Franzke, Wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens.

Zu den Besonderheiten dieser Einrichtung der Ruperto Carola gehört ein „unsichtbarer Garten“: ein dem Botanischen Garten angegliedertes Herbarium, in dem zurzeit etwa 350.000 getrocknete Pflanzenbelege und weitere 8.000 Alkoholpräparate aufbewahrt werden. „Darunter befinden sich auch etwa 2.300 Typusexemplare, also Belege, die einen ,Urmeter‘ für einen wissenschaftlichen Pflanzennamen darstellen“, erklärt Dr. Franzke. Typusbelege von afrikanischen Arten wurden im Berichtszeitraum im Rahmen einer groß angelegten internationalen „Afrika-Pflanzen-Initiative“ aufwändig digitalisiert und sind nun per Internet für Wissenschaftler verfügbar. Ebenfalls im Internet sind die übrigen Bestände des Botanischen Gartens und des Herbariums in einer Datenbank mit dem Namen „Gartenbank“ zu finden.

Der Botanische Garten der Universität Heidelberg ist auch in die akademische Ausbildung eingebunden. Laut aktuellem Jahresbericht besuchen etwa 800 angehende Biologen, Mediziner und Pharmazeuten pro Jahr Lehrveranstaltungen, die direkt im Garten stattfinden. Für 40 Kurstage diverser Praktika, an denen insgesamt etwa 300 Studierende teilnehmen, liefert der Garten entsprechendes Untersuchungsmaterial. Fünf Dissertationen und etwa 20 Abschlussarbeiten mit einem Bezug zum Botanischen Garten wurden im Berichtszeitraum angefertigt.

Eine elektronische Version des Jahresberichts 2009/2010 des Botanischen Gartens ist unter „Aktuelles“ auf der Homepage des Gartens unter http://botgart.bot.uni-heidelberg.de abrufbar. Dort sind auch weitere Informationen etwa zur „Grünen Schule“ und auch die Datenbanken zu finden.

Kontakt:
Dr. Andreas Franzke
Botanischer Garten
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