Wahrheit und Dichtung in rechtswissenschaftlicher Sicht

„Wahrheit und Dichtung in rechtswissenschaftlicher Sicht“ ist das Thema eines Vortrags, den der Strafrechtler Prof. Dr. Heinz Müller-Dietz (Sulzburg) am Montag, 16. Mai 2011, an der Universität Heidelberg hält. Die Veranstaltung ist Teil des „Studium Generale“ der Ruperto Carola. Sie findet in Hörsaal 13 der Neuen Universität statt und beginnt um 19.30 Uhr.

Heinz Müller-Dietz lehrte und forschte als Rechtswissenschaftler bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1997 an der Universität des Saarlandes. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehört die Beziehung von Literatur und Recht. In seinem Vortrag erläutert er am Beispiel von Heinrich von Kleists Drama „Der zerbrochne Krug“, welche Parallelen zwischen Schauspiel und Gerichtsverhandlung bestehen. Vor dem Hintergrund von rechtsphilosophischen und rechtsgeschichtlichen Erwägungen zum Begriff der „Wahrheit“ analysiert er zudem das Verhältnis von Dichtung, Wahrheit und Recht im Vergleich von rechtsgeschichtlichen Darstellungen und historischen Romanen. Darüber hinaus wird Prof. Müller-Dietz darstellen, wie im Hinblick auf die Beziehung von Fakten und Fiktion sogar Grundrechte kollidieren können – etwa das Recht auf Kunstfreiheit des Schriftstellers und das allgemeine Persönlichkeitsrecht beim sogenannten Schlüsselroman – und wie sich solche Konflikte lösen lassen.

Das Studium Generale ist eine Veranstaltungsreihe der Universität Heidelberg, die sich an alle Mitglieder der Universität und die interessierte Öffentlichkeit wendet. Die Vorträge eines Semesters stehen unter einem gemeinsamen Rahmenthema, das von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus der Sicht ihrer Disziplin behandelt wird. Im Sommersemester 2011 widmet sich das Studium Generale dem Thema „Wahrheit und Dichtung“. Informationen im Internet können unter der Adresse www.uni-heidelberg.de/universitaet/studiumgenerale/ abgerufen werden.
 

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