Vortrag zu literarischer Fiktion und Faktualität

Zum Thema „Wahrheit statt Dichtung? Literarische Fiktion und Faktualität“ spricht Prof. Dr. York-Gothart Mix von der Universität Marburg in der nächsten „Studium Generale“-Vorlesung, die am Montag, 6. Juni 2011, an der Ruperto Carola stattfindet. Der Literaturwissenschaftler befasst sich in seinem Vortrag mit der Problematik, dass literarische Fiktion oftmals offenbar als etwas gelesen wird, das sich scheinbar tatsächlich so zugetragen und damit einen Wahrheitsanspruch hat. In diesem Zusammenhang wird der Referent auch auf die Frage der Indizierung eingehen. Die Veranstaltung findet in Hörsaal 13 der Neuen Universität statt und beginnt um 19.30 Uhr.

Wie Prof. Mix betont, wird das relevanteste Literaturverbot, die Indizierung von Klaus Manns „Mephisto“, zwar kaum noch thematisiert, ist aber als repräsentativer Fall von Nachzensur anzusehen. Ungeachtet der Tatsache, dass der Text mittlerweile frei zugänglich sei, habe dieses Verbot eine paradoxe normative Wirkung entfaltet, die nach den Worten des Wissenschaftlers jede Jurisdiktion zum Thema nach wie vor maßgeblich beeinflusst. Damit wird laut Prof. Mix deutlich, wie die Rechtsprechung und die gesellschaftliche Wirklichkeit in einem latenten Widerspruch stehen.

Das Studium Generale ist eine Veranstaltungsreihe der Universität Heidelberg, die sich an alle Mitglieder der Universität und die interessierte Öffentlichkeit wendet. Die Vorträge eines Semesters stehen unter einem gemeinsamen Rahmenthema, das von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus der Sicht ihrer Disziplin behandelt wird. Im Sommersemester 2011 widmet sich das Studium Generale dem Thema „Wahrheit und Dichtung“. Informationen im Internet können unter der Adresse www.uni-heidelberg.de/termine/studium_generale.html abgerufen werden.

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