Humboldt-Forschungsstipendium für Dr. Pier-Emmanuel Tremblay
9. November 2011
Mit einen Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ist Dr. Pier-Emmanuel Tremblay zu Gast am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH). Der aus Kanada stammende Wissenschaftler arbeitet an der Landessternwarte Königstuhl mit Prof. Dr. Norbert Christlieb und Dr. Hans-Günter Ludwig zusammen. Während seines zweijährigen Aufenthaltes befasst er sich mit „Weißen Zwergsternen“. Dabei handelt es sich um massearme Sterne im Endstadium ihrer Entwicklung, deren nuklearer Energievorrat vorbraucht ist; da sie sehr alt sind, können Wissenschaftler mit Hilfe dieser Sterne die Geschichte der Milchstraße untersuchen.
Pier-Emmanuel Tremblay hat an der Universität Montreal in Kanada studiert und wurde hier im Juni 2011 promoviert. Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelte er spezielle Computermodelle, um zu verstehen, warum die kühlen und damit älteren „Weißen Zwerge“ massereicher zu sein scheinen als ihre heißen und damit jüngeren Geschwister. Mit seinen Forschungen konnte er zeigen, dass es sich bei der scheinbaren Diskrepanz um eine falsche Interpretation der beobachteten Spektren dieser Objekte handelt. An der Landessternwarte will Dr. Tremblay seine Modelle „Weißer Zwerge“ weiter verfeinern, um die Auswertung spektroskopischer Messungen und damit das Verständnis dieser Zeugen aus der Frühphase der Milchstraße zu verbessern. „Ich freue mich sehr darüber, Teil einer motivierten Gruppe junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter zu sein, die auch an wichtigen internationalen Projekten zur Untersuchung der Sterne unserer Milchstraße beteiligt sind“, betont Dr. Tremblay.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt zur Förderung internationaler Forschungskooperationen Stipendien an herausragend qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland, die damit ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben in Kooperation mit einem wissenschaftlichen Gastgeber in Deutschland durchführen können. Die Landessternwarte Königstuhl ist eines von drei Instituten des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg und auf dem Gebiet der dreidimensionalen Modellierung der Gashüllen von Sternen international ausgewiesen.
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