Winckelmann‐Vortrag: Grabungen am griechischem Orakelheiligtum Kalapodi
29. November 2011
Foto gemeinfrei
Die Grabungsstätte von Kalapodi in Mittelgriechenland ist Thema des diesjährigen Winckelmann-Vortrags, der am Freitag, 9. Dezember 2011, an der Universität Heidelberg stattfindet. Prof. Dr. Wolf-Dietrich Niemeier, Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Athen, spricht über „Die neuesten Grabungsergebnisse im Orakel-heiligtum von Kalapodi/Abai“. Zu dem Festvortrag lädt das Institut für Klassische Archäologie der Ruperto Carola in die Neue Universität, Hörsaal 13, ein. Die Veranstaltung beginnt um 19.15 Uhr.
Das Orakelheiligtum des Apollon von Abai galt bis zu seiner Zerstörung durch die Perser 480 vor Christus, nach der Schlacht an den Thermopylen, als eines der bedeutendsten Heiligtümer Griechenlands, und war anderen Orakel-Heiligtümern des Apollon wie Delphi und Didyma ebenbürtig. Bereits von 1973 bis 1982 führte das DAI in Kalapodi Ausgrabungsarbeiten durch, die 2004 unter der Leitung von Prof. Niemeier wieder aufgenommen wurden. „Von besonderer Bedeutung sind die aktuellen Forschungsergebnisse, da sie eine Kontinuität wichtiger griechischer Kulte über die sogenannten ,Dunklen Jahrhunderte‘ von etwa 1200 bis 850 vor Christus vermuten lassen. Sie widerlegen damit Vermutungen, denen zufolge dieses Zeitalter lediglich eine Epoche des Niedergangs und der Stagnation darstellt“, sagt Prof. Dr. Reinhard Stupperich, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Klassische Archäologie. Der Heidelberger Wissenschaftler wird zur Eröffnung der Winckelmann-Vorlesung sprechen.
Mit der jährlich stattfindenden Vortragsreihe erinnert das Institut für Klassische Archäologie an Johann Joachim Winckelmann (1717 bis 1768), den Begründer der wissenschaftlichen Archäologie. Damit verbunden ist traditionell ein Rückblick auf die Aktivitäten des Instituts und seiner Sammlungen im zu Ende gehenden Jahr.
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