Interdisziplinäre Konferenz: Die menschlichen Sinne erkunden
5. Dezember 2011
Wie die menschlichen Sinne bei der Ausübung von Ritualen angesprochen werden und welche Rolle sie bei der Entstehung von Emotionen spielen, ist Thema einer interdisziplinären Konferenz in Berlin. Forscher unterschiedlicher Fachgebiete untersuchen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sich bei dieser Fragestellung aus europäischer und indischer Perspektive ergeben. Der Schwerpunkt liegt auf Beiträgen zu einer Anthropologie der Sinne. Dazu werden die Zusammenhänge zwischen sinnlichen Erfahrungen, Emotionen und Ritualen in Indien und Europa thematisiert. Die Veranstaltung „Exploring the Senses. Emotions, Performativity, and Ritual“ findet vom 8. bis 10. Dezember 2011 statt und wird von Prof. Dr. Axel Michaels von der Universität Heidelberg und Prof. Dr. Christoph Wulf von der Freien Universität Berlin organisiert.
„Seitdem der Körper in den Fokus der Geistes- und Sozialwissenschaften gerückt ist, gewinnen die Fragen einer Anthropologie der Sinne zunehmend an Bedeutung“, sagt der Indologe Axel Michaels von der Universität Heidelberg. „Daher ist es das Ziel dieser internationalen Konferenz, die Rolle der Sinne in der Entstehung von Emotionen und die dynamische Natur von Ritualen zu untersuchen.“ Die Referenten gehen in ihren Vorträgen beispielsweise der Frage nach, wie Geister in Indien und Europa „gesehen“ werden oder welchen Effekt Stille während eines Rituals haben kann. So untersucht Christoph Wulf aus der Perspektive historischer Anthropologie, wie sich der Umgang mit den Phänomenen „Sehen“ und „Blick“ in Europa entwickelt. In einem weiteren Beitrag der Tanzwissenschaftlerin Prof. Dr. Gabriele Brandstetter, die ebenfalls an der Freien Universität lehrt, geht es um den Zusammenhang zwischen Bewegung und Empathie. Zum Abschluss der Veranstaltung werden die Teilnehmer über die Bedeutung von Sinneswahrnehmungen in der indischen Philosophie sowie über Sehen und Hören im Werk von Hannah Arendt (1906 bis 1975) diskutieren.
Die Konferenz „Exploring the Senses. Emotions, Performativity, and Ritual“ wird vom Sonderforschungsbereich „Ritualdynamik“ und dem Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg sowie dem Exzellenzcluster „Languages of Emotion“ der Freien Universität Berlin durchgeführt. Weitere Partner sind das Zentrum für Internationale Kooperation und das Interdisziplinäre Zentrum für Historische Anthropologie an der Freien Universität Berlin. Informationen im Internet sind unter www.senses-ritual.uni-hd.de abrufbar.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Konferenz „Exploring the Senses. Emotions, Performativity, and Ritual“ findet von Donnerstag, 8. Dezember 2011 (Beginn: 13.30 Uhr), bis Samstag, 10. Dezember 2011, an der Freien Universität Berlin statt. Veranstaltungsort ist das Clubhaus der Freien Universität, Goethestraße 49.
Kontakt:
Prof. Dr. Axel Michaels, Universität Heidelberg
Telefon (06221) 54-8917, michaels@asia-europe.uni-heidelberg.de
Prof. Dr. Christoph Wulf, Freie Universität Berlin
Telefon (030) 838-55701, christoph.wulf@fu-berlin.de
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