Abschlusssymposium des Marsilius-Projekts „Menschenbild und Menschenwürde“
13. Dezember 2011
Das Projekt „Menschenbild und Menschenwürde“ des Marsilius-Kollegs der Universität Heidelberg endet nach dreijähriger Laufzeit. Der Abschluss wird mit einem wissenschaftlichen Symposium am Freitag, 16. Dezember 2011, begangen. Vorgestellt werden dabei Ergebnisse aus den drei interdisziplinären Teilprojekten „Menschenbild und Neurowissenschaften“, „Menschenwürde am Lebensanfang“ und „Menschenwürdig sterben“, an denen 29 Wissenschaftler aus den Bereichen Medizin, Jura, Theologie, Psychologie, Philosophie und Ethnologie mitgewirkt haben.
Das Projekt „Menschenbilder und Menschenwürde“ ist aus dem 2005 ins Leben gerufenen Interdisziplinären Forum für Biomedizin und Kulturwissenschaften (IFBK) hervorgegangen und war eines der ersten beiden Marsilius-Projekte. „Ziel des Projekts war es, den Dialog zwischen Geistes- und Naturwissenschaften über zentrale Forschungsfragen zu dieser Thematik zu fördern“, erklärt der Mediziner und Philosoph Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, der Geschäftsführender Direktor des IFBK ist. „Wir haben uns insbesondere damit auseinandergesetzt, dass die Fortschritte der biomedizinischen Wissenschaften vielfach das tradierte Menschenbild in Frage stellen. Dabei sind auch Sinn, Reichweite und Begründung der Menschenwürde in unserer Gesellschaft zunehmend strittig geworden.“
Ein Handbuch, fünf Sammelbände, eine Reihe von Einzelveröffentlichungen sowie zwölf Qualifikationsarbeiten dokumentieren die Ergebnisse des Marsilius-Projekts. „In den vergangenen Jahren ist es gelungen, bisher weitgehend isoliert geführte Wissenschaftsdiskurse über Anfang und Ende des menschlichen Lebens und das Bild des Menschen miteinander zu verbinden“, sagt der Direktor des IFBK, der Mediziner Prof. Dr. Claus Bartram. Die Publikation „Menschenbilder und Wissenschaftskulturen“, die im Rahmen des Symposiums vorgestellt wird, gibt in 18 Beiträgen Einblicke in die Ergebnisse der beiden Teilprojekte „Menschenbild und Neurowissenschaften“ und „Menschenwürde am Lebensanfang“. Das Handbuch „Sterben in der Modernen Gesellschaft. Menschenwürde und medizinischer Fortschritt“, das die Ergebnisse des dritten Teilprojekts zusammenfasst, wird voraussichtlich im Sommer 2012 erscheinen.
Während des Symposiums am 16. Dezember präsentieren Wissenschaftler Ergebnisse aus allen drei Themenbereichen. Nach einer Begrüßung durch Prof. Fuchs und einem Grußwort des Direktors des Marsilius-Kollegs, Prof. Dr. Wolfgang Schluchter, erläutert der Theologe Prof. Dr. Wilfried Härle die Entstehung und die Ziele des Projektes. Prof. Bartram wird nach der Präsentation von Forschungsergebnissen die Publikation „Menschenbilder und Wissenschaftskulturen“ vorstellen und ein Schlusswort sprechen. Die öffentliche Veranstaltung in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften beginnt um 16 Uhr.
Das Marsilius-Kolleg ist eine zentrale Maßnahme des Zukunftskonzepts der Ruperto Carola in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Seine Arbeit ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen. Damit soll der forschungsbezogene Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits gefördert werden. Weitere Informationen zum Marsilius-Kolleg können im Internet unter www.marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de abgerufen werden.
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