Europäische Außenpolitik seit dem Lissabon-Vertrag
20. Januar 2012
Das Institut für Politische Wissenschaft (IPW) der Ruperto Carola ist Gastgeber eines „Roundtable“ zum Thema Europäische Union. Hochrangige Vertreter aus Politik und Diplomatie diskutieren dabei mit Wissenschaftlern aus der Politologie und den Rechtswissenschaften über die europäische Außenpolitik seit der Ratifizierung des Lissabon-Vertrags. Die Veranstaltung mit dem Titel „One Europe! One Voice? Practitioners on European External Action since Lisbon” wendet sich auch an die interessierte Öffentlichkeit. Sie findet statt am Donnerstag, 26. Januar 2012, im Prinz Carl Palais am Kornmarkt 1. Konferenzsprache ist Englisch.
Im Mittelpunkt der Debatte steht der Europäische Auswärtige Dienst (EAD), dessen Einrichtung im Lissabon-Vertrag festgelegt wurde und der seine Arbeit zum 1. Dezember 2010 aufgenommen hat. „Der EAD ist Gegenstand des ersten Konferenzteils, in dem vor allem die Frage erörtert werden soll, in welchem Verhältnis nationale und europäische Diplomatie zueinander stehen“, erläutert der wissenschaftliche Leiter der Veranstaltung, Prof. Dr. Frank R. Pfetsch vom IPW. Es diskutieren ein Vertreter des EAD, der ehemalige Deutsche Botschafter in Albanien, Bernd Borchardt (Auswärtiges Amt), und Prof. Dr. Peter-Christian Müller-Graff von der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg. Eine erste Evaluierung der Arbeit des EAD soll im zweiten Konferenzteil anhand des Fallbeispiels Kosovo vorgenommen werden. Die Veränderungen in der internationalen Zusammenarbeit, die seit Lissabon im Kosovo zu beobachten sind, erörtern Pieter Feith, Internationaler Ziviler Repräsentant (ICR) im Kosovo, Jonas Jonsson (EAD), Hansfrieder Vogel (Universität Wien), Augustin Palokaj (Korrespondent der Zeitung „Koha Ditore“, Brüssel) und Dr. Vedran Dzihic (Johns Hopkins University, USA).
Ins Leben gerufen wurde der EU-Roundtable von Studenten des Instituts für Politische Wissenschaft, die vor rund einem Jahr die Idee hatten, eine internationale Konferenz zur Europäischen Außenpolitik nach Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages zu organisieren. Ziel sollte es sein, einen Austausch zwischen Vertretern aus Wissenschaft und Praxis zu ermöglichen und zugleich eine Informationsplattform für Studenten zu schaffen, die sich für eine Karriere im diplomatischen Dienst oder den EU-Institutionen allgemein interessieren. Konkretisiert wurde diese Idee in der Zusammenarbeit mit Prof. Pfetsch, der als Vorbereitung auf die Konferenz zwei Lehrveranstaltungen zur Europäischen Außenpolitik angeboten hat.
Das Projekt wird in Kooperation mit der Reinhold-Maier-Stiftung veranstaltet. Es wird vom Institut für Politische Wissenschaft, dem Institut für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht sowie dem Heidelberg Center for American Studies unterstützt.
Um Anmeldung per Mail an EURoundtable2012@urz.uni-heidelberg.de bis zum 24. Januar 2012 wird gebeten.
Kontakt:
Organisationsteam/Prof. Dr. Frank R. Pfetsch
Telefon 0176 71606017
EURoundtable2012@urz.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
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