Fußball-Experten tagen an der Universität Heidelberg
6. Juni 2012
Aufregerthema Abseits, Psychostress beim Elfmeterschießen und Ergebnisprognosen für die Fußball-Europameisterschaft – mit diesen und weiteren Aspekten rund um das Thema Fußball beschäftigt sich vom 28. bis 30. Juni 2012 ein internationaler Kongress an der Universität Heidelberg. Im Rahmen der „4th Biennial Conference on the Economics and Psychology of Football“ tagen rund 40 Wissenschaftler, die in den Bereichen Sportwissenschaft, Psychologie und Ökonomie zum Thema Fußball forschen. Im Mittelpunkt stehen das Verhalten von Spielern, Trainern, Managern und Fans sowie insbesondere deren Urteils- und Entscheidungsprozesse. Veranstalter sind das Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW) der Universität Heidelberg und das Institut für Kognitions- und Sportspielforschung der Deutschen Sporthochschule Köln.
Der Kongress findet seit der WM 2006 alle zwei Jahre kurz vor oder während der Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften statt. „Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Sportwissenschaftler, sondern vor allem auch an Ökonomen und Psychologen, die sich in ihrer Forschung auf Fußballthemen beziehen“, erläutert der Sportpsychologe Prof. Dr. Henning Plessner vom ISSW. „Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass die Beschäftigung mit Urteilen und Entscheidungen im Fußball viel zu den generellen Forschungen über Entscheidungsverhalten und -prozesse beitragen kann – auch weil wir damit wertvolle empirische Daten zur Gültigkeit von Entscheidungstheorien erhalten. Dieses Forschungsgebiet profitiert sehr von interdisziplinären Ansätzen und Perspektiven.“ Zu der Konferenz werden Wissenschaftler aus 13 Ländern erwartet, darunter England, Niederlande und Schweden sowie die aktuellen Gastgeberländer der Europameisterschaft, Polen und Ukraine.
Das Veranstaltungsprogramm besteht aus drei Schlüsselvorträgen internationaler Experten sowie Diskussions-gruppen zu verschiedenen Themenbereichen wie Schiedsrichterentscheidungen oder Ergebnisprognosen. Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Rob Simmons von der Lancaster University (England) geht in seinem Grundsatzreferat der Frage nach, wer die Kosten von Korruption trägt. Dabei geht es um die Auswirkungen von „Calciopoli“ auf Fans und Spieler im italienischen Fußball. In den weiteren Keynote-Vorträgen beschäftigen sich der Bewegungswissenschaftler Dr. Raôul Oudejans von der Freien Universität Amsterdam mit den Ursachen von fehlerhaften Abseitsentscheidungen und die Sportpsychologen Prof. Dr. Bernd Strauß und Kathrin Staufenbiel von der Universität Münster mit dem Thema Heimvorteil. Informationen zum Programm sind im Internet unter www.issw.uni-heidelberg.de/veranstaltungen/economics_and_psychology_of_football zusammengestellt.
Hinweis an die Redaktionen:
Die englischsprachige Konferenz findet im ISSW, Im Neuenheimer Feld 700, statt. Sie beginnt am Donnerstag, 28. Juni, um 15.30 Uhr. Zum Tagungsprogramm gehört auch ein Besuch beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Die Teilnehmer der Tagung und Wissenschaftler des ISSW stehen zudem als Ansprechpartner für Journalistenanfragen zur EM zur Verfügung.
Kontakt:
Prof. Dr. Henning Plessner, Institut für Sport und Sportwissenschaft
Telefon (06221) 54-4644, henning.plessner@issw.uni-heidelberg.de
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