Erweiterungsbau für das Universitätsrechenzentrum
26. Juli 2013
Die Universität Heidelberg erhält einen neuen „Supercomputer“, einen Verbund von mehreren Hochleistungsrechnern. Der sogenannte High-Performance Computing Cluster wird mit fünf Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Land Baden-Württemberg sowie aus Universitätsmitteln finanziert. Zuvor hatten der Gutachterausschuss der DFG und das baden-württembergische Wissenschaftsministerium einen Antrag des Universitätsrechenzentrums (URZ) und des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen der Ruperto Carola gemeinsam mit dem Rechenzentrum der Universität Mannheim positiv begutachtet. Zudem hat der Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft des baden-württembergischen Landtages einer umfangreichen Flächenerweiterung des URZ zugestimmt. Die Baumaßnahmen haben ein Volumen von acht Millionen Euro.
„Wenn wir exzellente Forschung unterstützen wollen, benötigen wir dafür eine hervorragende Infrastruktur in der Informationstechnologie“, sagt Prof. Dr. Vincent Heuveline, der seit Mai dieses Jahres neuer Direktor des Heidelberger Universitätsrechenzentrums ist. „Die Realisierung des High-Performance Computing Cluster und der Erweiterungsbau sind zwei wichtige Maßnahmen, mit denen sich das Heidelberger Universitätsrechenzentrum strategisch als einer der führenden IT-Kompetenzträger in der deutschen Wissenschaftslandschaft positionieren kann.“
Mit dem Erweiterungsbau für das Universitätsrechenzentrum, den das Land Baden-Württemberg mit sechs Millionen Euro und die Universität Heidelberg mit zwei Millionen Euro finanzieren, wird Platz für drei neue Maschinenräume geschaffen. So sollen allein 160 Quadratmeter Fläche zur Unterbringung dezentraler Instituts-Cluster und -Server zur Verfügung stehen. Ein weiterer Raum wird eigens für den neuen „Supercomputer“ eingerichtet. Der von der DFG bewilligte High-Performance Computing Cluster soll dabei eingebunden werden in ein Netzwerk für Hochleistungsrechnen, das von mehreren Universitäten des Landes Baden-Württemberg betrieben wird. Der sogenannte bwForCluster als Kompetenzzentrum für High-Performance Computing (HPC) wird eine Leistung von mehreren Tausend Prozessorkernen haben und soll insbesondere im Bereich der Lebenswissenschaften, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und der Methodenentwicklung zum Einsatz kommen. „Damit wird es möglich sein, eine Vielzahl bereits laufender Forschungsvorhaben effizienter zu gestalten und rechenintensive neue Projekte zu initiieren“, so Prof. Heuveline.
Die neuen Maschinenräume werden nach dem höchsten technischen Standard ausfall-, einbruch- und zugangsgesichert ausgerüstet sein. Bei der Kühlung setzt das Universitätsrechenzentrum auf ein neues Verfahren, das am Center for Scientific Computing der Goethe-Universität Frankfurt entwickelt wurde. Nach den Worten von Prof. Heuveline ermöglicht diese innovative Kühlungstechnologie „enorme Energieeinsparungen“, so dass das URZ Kosten in sechsstelliger Höhe pro Jahr einsparen kann. „Damit wird das Heidelberger Universitätsrechenzentrum landesweit ein Vorreiter in der IT-Energieeffizienz sein und gehört auch bundesweit zu den ersten Einrichtungen, die mit diesem ressourcenschonenden System arbeiten werden“, so der URZ-Direktor.