Geschäftsmodell für Open-Access-Bücher
14. Januar 2014
Der Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg und die Universitätsbibliothek Heidelberg planen gemeinsam die Entwicklung eines innovativen Geschäftsmodells für die frei zugängliche Veröffentlichung wissenschaftlicher Bücher im Internet. Als Pilotprojekt wird der Exzellenzcluster dazu die englischsprachige Buchserie „Heidelberg Studies in Transculturality“ für Nachwuchswissenschaftler auflegen und die Entwicklungsarbeit für einen entsprechenden Server koordinieren. Die Universitätsbibliothek wird die neuen Online-Publikationen bereitstellen und entsprechend bewerben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Vorhaben mit Mitteln für Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte in Höhe von rund 380.000 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren.
„Eine Online-Veröffentlichung bietet Autoren die Möglichkeiten, die multimedialen Techniken des Internets zu nutzen, um zum Beispiel Videos einzubetten oder Verknüpfungen zu anderen digitalen Quellen herzustellen. Eine Open-Access-Publikation hat dabei den Vorteil, dass die Inhalte zu jeder Zeit rund um die Uhr frei verfügbar sind“, erläutert die Mit-Initiatorin des Projekts, Dr. Andrea Hacker vom Cluster „Asien und Europa“. Mit dem Heidelberger Pilotprojekt soll sichergestellt werden, dass die redaktionelle Manuskriptbetreuung so hohen Ansprüchen genügt, wie Autoren dies von traditionellen Wissenschaftsverlagen gewohnt sind. Dazu gehört ein sogenanntes Peer-Review-Verfahren, eine Qualitätsprüfung durch die Herausgeber der Buchserie sowie ein professionelles Sprachlektorat. Geplant ist, bis zum Jahr 2015 acht Monographien zu veröffentlichen. Inhaltlicher Schwerpunkt der Buchserie sind die Dynamiken kultureller Austauschbeziehungen.
Technisch wird die Online-Veröffentlichung auf der Publikationsplattform Open Monograph Press basieren, die vorrangig in den USA entwickelt wurde und in Heidelberg von der Universitätsbibliothek betrieben wird. „Bei dem System Open Monograph Press handelt es sich um eine offene Software-Plattform, mit der die einzelnen Schritte bei der Veröffentlichung professionell gesteuert werden können“, erklärt Dr. Martin Nissen von der Universitätsbibliothek. Mit Hilfe des Heidelberger Projekts sollen sowohl die Produktionskosten als auch die Akzeptanz ermittelt und langfristige Finanzierungsmodelle entwickelt werden. Dazu wollen die Verantwortlichen auch externe Berater unter anderem von der Stanford University (USA) heranziehen.
Koordiniert wird das Projekt von Prof. Dr. Axel Michaels aus dem Direktorium des Exzellenzclusters zusammen mit dem Direktor der Universitätsbibliothek Heidelberg, Dr. Veit Probst. Für die Umsetzung sind die Open-Access-Experten Dr. Hacker und Dr. Nissen verantwortlich. Das Publikationsmodell wird nach Abschluss der Pilotphase frei zugänglich im Internet veröffentlicht.