Ein Aufnahmegerät für das Aramäische
24. Februar 2014
Ein Tonbandgerät, mit dem in den 1980er-Jahren Aufnahmen eines semitischen Dialekts in Syrien gemacht wurden, ist in den kommenden Wochen in einer der beiden Vitrinen der „Sammlung des Monats“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu sehen. Das Exponat steht exemplarisch für das Semitische Tonarchiv. Diese Sammlung der Abteilung Semitistik am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients wird sich vom 1. März 2014 an in der gemeinsamen Präsentationsreihe der Universitätssammlungen einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Das „Schaufenster“ in die Sammlungen der Ruperto Carola ist im Foyer der Bibliothek, Plöck 107-109, zu finden.
Mit dem Tonbandgerät, Modell Uher 4200 Report Stereo IC, hat der Heidelberger Semitist Prof. Dr. Werner Arnold zahlreiche Berichte und Erzählungen im neuwestaramäischen Dialekt aufgenommen. Die Aufnahmen dieser modernen Form der Sprache Jesu sind von 1985 bis 1987 in der syrischen Stadt Malula entstanden. Gezeigt werden auch ein Notizbuch Arnolds sowie einige Texte und Fotos aus den Gegenden, in denen Semitisten Feldforschung betrieben haben. Im Semitischen Tonarchiv sind mehr als 2.000 Aufnahmen semitischer Sprachen und Dialekte aus 20 Ländern digital erfasst. Ziel dieser Sammlung ist es, aussterbende Sprachen als kulturelles Erbe der Menschheit vor dem endgültigen Verlust zu bewahren und über das Internet für die Forschung zugänglich zu machen.
Die „Sammlung des Monats“ ist ein Ausstellungsformat, das seit Januar vergangenen Jahres in der Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert wird: In zwei Vitrinen im Bibliotheksfoyer stellen die Museen und Sammlungen der Ruperto Carola im monatlichen Wechsel ausgewählte Objekte aus ihren Beständen vor. Organisiert wird die Reihe vom Arbeitskreis der Museen und Sammlungen, einem Netzwerk der Sammlungsbeauftragten an der Universität Heidelberg. Die „Sammlung des Monats“ will auf die Vielfalt der Museen und Sammlungen an der Ruperto Carola aufmerksam machen und Neugier auf weitere Einblicke wecken.