Nachwuchswissenschaftlerin aus Polen forscht an der Ruperto Carola
24. März 2014
Foto: ZMBH, Jutta Rami
Die Molekularbiologin Dr. Anna Szlachcic ist mit einem Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung zu Gast an der Ruperto Carola. Die aus Polen stammende Wissenschaftlerin forscht über einen Zeitraum von zwei Jahren am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH). In der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Bernd Bukau untersucht sie die „Reparatur“ von beschädigten Proteinen, die unter Stressbedingungen in Zellen entstehen und zu größeren Proteinaggregaten verklumpen können.
Wie Dr. Szlachcic erläutert, können Proteinaggregate die Lebensfähigkeit von Zellen beeinträchtigen. Neben der Alterung von Zellen und Organismen stehen diese Verklumpungen im Zusammenhang mit vielen Krankheiten, darunter neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Huntington und Parkinson. Zellen besitzen jedoch Reparatursysteme, sogenannte molekulare Chaperone der Hsp70- und Hsp100-Familien. Sie sind in der Lage, so die Wissenschaftlerin, Proteinaggregate aufzulösen und die geschädigten Proteine wieder in ihren aktiven Zustand zu versetzen. Die Forschungsarbeiten von Dr. Szlachcic zielen darauf, den Mechanismus der Aggregatauflösung aufzuklären, insbesondere das Zusammenwirken der Hsp100- und Hsp70-Chaperone.
In ihrer Masterarbeit am Department of Biochemistry and Molecular Biology der University of Chicago (USA) hat Anna Szlachcic die strukturelle Basis des Transports von Proteinen in Zellen untersucht. Ihre Doktorarbeit entstand an der Fakultät für Biotechnologie der polnischen Universität Breslau. Hier entwickelte die junge Wissenschaftlerin mit Hilfe von Edelmetallnanopartikeln Proteinkonjugate, die sich als besonders nützlich für den zielgerichteten Transport sogenannter zytotoxischer Agenzien in bestimmte Krebszellen erwiesen. Ihr Forschungsaufenthalt am ZMBH hat im Februar dieses Jahres begonnen.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt Stipendien an überdurchschnittlich qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland. Mit einem solchen Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden erhalten sie die Möglichkeit, ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben in Kooperation mit einem wissenschaftlichen Gastgeber in Deutschland durchzuführen.