Vortrag: Der Konflikt zwischen Clara Immerwahr und Fritz Haber
28. Mai 2014
„Clara Immerwahr – Fritz Haber. Was können wir aus der Geschichte lernen?“ – Diese Frage steht im Mittelpunkt des nächsten Vortrags im Studium Generale der Universität Heidelberg, der am Montag, 2. Juni 2014, stattfindet. Prof. Dr. Gudrun Kammasch von der Beuth Hochschule für Technik in Berlin wird am Beispiel des Konflikts zwischen den Eheleuten Immerwahr und Haber auf die ethischen Dimensionen von Wissenschaft und Forschung eingehen. Die Veranstaltung in der Reihe „Der Erste Weltkrieg und die Folgen“ findet in der Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3, statt und beginnt um 19.30 Uhr.
Der Chemiker und spätere Nobelpreisträger Fritz Haber forschte im Ersten Weltkrieg an Giftgas und leitete Kampfgaseinsätze, während seine Frau Clara Immerwahr, ebenfalls Chemikerin, seinem Tun sehr kritisch gegenüberstand. Der Konflikt zwischen den beiden Wissenschaftlern und Ehepartnern endete mit dem Suizid Immerwahrs: Sie erschoss sich 1915 in der gemeinsamen Berliner Villa, nachdem der erste deutsche Giftgaseinsatz in Flandern tausende Opfer gefordert hatte. Was Fritz Haber davon abhielt, auf die Warnungen seiner Frau vor den Folgen der Gaseinsätze zu hören, und was wir heute aus der Auseinandersetzung mit diesem Aspekt von Habers Forschung lernen können, wird Prof. Kammasch in ihrem Vortrag erläutern.
Das Studium Generale ist eine Veranstaltungsreihe der Universität Heidelberg, die sich an alle Mitglieder der Universität und die interessierte Öffentlichkeit wendet. Die Vorträge eines Semesters stehen unter einem gemeinsamen Rahmenthema, das von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus der Sicht ihrer Disziplin behandelt wird. Im Sommersemester 2014 widmet sich das Studium Generale dem Thema „Der Erste Weltkrieg und die Folgen“. Die Reihe mit vier weiteren Veranstaltungen endet am 7. Juli 2014.