Bereichsbild
Kontakt

Dr. Eva Vonderlin
Psychologisches Institut
Telefon (06221) 54-7337
eva.vonderlin@psychologie.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle
Tel. +49 6221 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

 
Weitere Informationen
Service

Pressemitteilungen als Feed
RSS | Twitter

 
SUCHE

„Sommercamp“ für Kinder mit ADHS

Pressemitteilung Nr. 131/2014
7. Juli 2014
Zentrum für Psychologische Psychotherapie bietet ein dreiwöchiges Therapieprogramm an

Für Kinder mit ADHS bietet das Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP) der Universität Heidelberg jetzt erstmals ein „Sommercamp“ an: Das dreiwöchige Programm wendet sich an Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis zwölf Jahren, die am sogenannten Zappelphilipp-Syndrom leiden. Die therapeutische Betreuung im Camp umfasst neben einer Schul- und Lernförderung insbesondere auch ein Training der sozialen Kompetenzen und der Organisationsfähigkeit. Im Rahmen der täglichen Betreuung sind außerdem Sport- und Freizeitaktivitäten vorgesehen. Es stehen noch freie Plätze zur Verfügung.

Bei dem Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) – einer psychischen Entwicklungsstörung mit meist chronischem Verlauf – kommen neben genetischen und neuronalen Ursachen auch schulische und familiäre Einflüsse zum Tragen, wie die Heidelberger Wissenschaftlerin Prof. Dr. Sabina Pauen erläutert. Kindern mit ADHS fällt es schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren, Regeln und Anweisungen zu befolgen oder Aufgaben zu Ende zu bringen. Viele von ihnen sind ständig auf Achse, reden ununterbrochen und handeln unüberlegt. Weil dieses Verhalten von ihrer Umgebung häufig als störend empfunden wird, haben betroffene Kinder oft Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen. Zu Streitigkeiten und Ärger in der Familie oder unter Gleichaltrigen und Freunden kommen in vielen Fällen auch Schulprobleme hinzu, so Prof. Pauen.

Die Entwicklungspsychologin plädiert für eine intensive und frühzeitige Behandlung der Kinder, was insbesondere auch auf verhaltenstherapeutischer Ebene geschehen könne. Das Angebot des „Sommercamps“ soll einen Beitrag dazu leisten. Das Konzept dieses Therapieprogramms stammt aus den USA und wird nun von einem Expertenteam des Psychologischen Instituts der Universität Heidelberg und der Florida International University nach Deutschland gebracht. „Als universitäres Therapie- und Ausbildungszentrum wollen wir diese innovative Behandlungsmethoden auch in Heidelberg einführen und fördern“, sagt Dr. Hinrich Bents, der Studien- und Ambulanzleiter am ZPP ist.

Die Betreuung der Kinder übernehmen Psychotherapeutinnen für Kinder und Jugendliche in fortgeschrittener Ausbildung sowie Studierende der Psychologie, die für das ZPP-Programm speziell geschult wurden. Erweitert wird das Team unter der Leitung von Dr. Eva Vonderlin, Kinder- und Jugendtherapeutin am ZPP, durch Trainer der „Ballschule“ am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg sowie angehende Grundschullehrer der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Zudem kooperiert das ZPP mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg. Ein zentrales Element des „Sommercamps“ ist die enge Einbindung der Eltern, die neben einer umfassenden Aufklärung verhaltenstherapeutische Strategien erlernen. Dieses Angebot in Gruppensitzungen wird auch über das dreiwöchige Programm hinaus fortgesetzt.

Das kostenpflichtige „Sommercamp“ findet vom 4. bis 22. August am Zentrum für Psychologische Psychotherapie statt. Für Anmeldungen und weitere Auskünfte, auch über eine mögliche Reduzierung der Teilnahmegebühr, steht das Sekretariat des ZPP unter der Telefonnummer (06221) 54-7291 zur Verfügung.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 07.07.2014
zum Seitenanfang/up