Hochdotierte Förderung für den Heidelberger Biologen Dr. Alexis Maizel
18. Juli 2014
Foto: Privat
Der Biologe Dr. Alexis Maizel, Nachwuchsgruppenleiter im Exzellenzcluster „CellNetworks“ der Universität Heidelberg, wird durch die Boehringer Ingelheim Stiftung gefördert. Der Wissenschaftler wurde in das Perspektiven-Programm „Plus 3“ der Stiftung aufgenommen und erhält damit über einen Zeitraum von drei Jahren Fördermittel in Höhe von bis zu 900.000 Euro. Unterstützt werden damit vom kommenden Jahr an seine Arbeiten zu den Grundlagen der „plastischen“ Entwicklung und Ausformung pflanzlicher Zellen, die Dr. Maizel am Centre for Organismal Studies (COS) der Ruperto Carola durchführt. Mit Blick auf diese morphogenetische Plastizität konzentrieren sich der Heidelberger Wissenschaftler und sein Team auf fundamentale Fragestellungen der Biologie: Sie untersuchen, wie Umwelteinflüsse auf die Entwicklung von Organismen Einfluss nehmen.
Die Forscher setzen in ihren Untersuchungen Modellsysteme ein, mit denen sich veranschaulichen lässt, wie Pflanzen ständig ihr Wachstum und damit ihre Differenzierung und Entwicklung an die Umgebung anpassen müssen. „Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Entwicklungsprozesse durch eine sich verändernde Umwelt beeinflusst werden. Damit wollen wir herausfinden, wie die Gestalt von Organismen entsteht und welcher Zusammenhang zwischen Formen und Anpassungsstrategien besteht“, erläutert Dr. Maizel. „Unsere Arbeiten haben einen direkten Bezug zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit – der Suche nach Lösungen, wie sich die Produktivität von Pflanzen aufrecht erhalten lässt, um Nahrungsmittel für die ständig wachsende Weltbevölkerung bereitstellen zu können.“
Alexis Maizel wurde 1975 in Tourcoing (Frankreich) geboren. Er studierte Mathematik, Physik und Biologie in Lille und Lyon sowie Paris, wo er 2002 auch promoviert wurde. Als Postdoktorand absolvierte er Forschungsaufenthalte am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, dem Salk Institute for Biological Studies und dem Cold Spring Harbor Laboratory (beide USA) sowie dem CNRS-Institut für Pflanzenwissenschaften im französischen Gif-sur-Yvette. 2010 habilitierte er sich an der Université Paris-Sud mit einer Arbeit zur Kontrolle morphogenetischer Prozesse bei Tieren und Pflanzen. Im selben Jahr wechselte Dr. Maizel an die Universität Heidelberg, um als Nachwuchsgruppenleiter im Exzellenzcluster „CellNetworks“ am Centre for Organismal Studies zu forschen. Der Wissenschaftler wurde bisher durch das Land Baden-Württemberg und die Chica und Heinz Schaller Stiftung sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.
Mit ihren Förderprogrammen und Wissenschaftspreisen unterstützt die 1977 errichtete Boehringer Ingelheim Stiftung exzellente Forschung in den Fächern Medizin, Biologie, Chemie und Pharmazie. Für das Perspektiven-Programm „Plus 3“ wählt die Stiftung herausragende, fortgeschrittene Nachwuchsgruppenleiter aus, die im Bereich der medizinischen, biologischen und chemischen Grundlagenforschung exzellente Leistungen vorweisen können. Ziel des Stiftungsprogramms ist es, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin zu befördern, das eigene Forschungsprofil weiterzuentwickeln und damit ihre Chancen zur Berufung auf eine Professur in einem passenden, wissenschaftlich hochkarätigen Umfeld zu verbessern.