Hengstberger-Preis für hochqualifizierte Heidelberger Nachwuchswissenschaftler
15. September 2014
Mit dem Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis werden auch in diesem Jahr wieder hervorragende Nachwuchswissenschaftler und Wissenschaftler-Teams der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Die Preisträger sind Dr. Guido Grossmann und Dr. Sebastian Wolf (Biowissenschaften) sowie Dr. Daniele Alessandrini, Dr. Gye-Seon Lee und Dr. Ana Peón-Nieto (Mathematik). In einem interdisziplinären Team kooperieren der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Peter Dürsch, der Psychologe Dr. Daniel Holt und der Mathematiker Dr. Christian Kirches. Die drei Auszeichnungen sind mit jeweils 12.500 Euro dotiert. Das Preisgeld ist für die Durchführung eigener Symposien am Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) vorgesehen.
Das Symposium von Guido Grossmann und Sebastian Wolf befasst sich mit Mechanismen, mit deren Hilfe Pflanzen Informationen über ihre Umwelt sammeln und diese in ihre Entwicklung integrieren. Dabei geht es zum Beispiel um die Verfügbarkeit von Licht und Wasser oder die Anwesenheit von Schädlingen. Nach Angaben der Preisträger haben diese bislang wenig erforschten Prozesse der Umweltwahrnehmung auch erhebliche Auswirkungen auf den Ertrag von Nutzpflanzen. Die Ergebnisse und Empfehlungen des Symposiums „Interaktion zwischen Pflanze und Umwelt“ sollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und verständlich gemacht werden. Die Veranstaltung im Mai 2015 wird Experten der Umweltforschung, der Molekular- und Entwicklungsbiologie und der Technologieentwicklung zusammenführen.
Im Mittelpunkt des Symposiums von Daniele Alessandrini, Gye-Seon Lee und Ana Peón-Nieto steht die sogenannte Höhere Teichmüller-Theorie. Darin werden drei unterschiedliche mathematische Bereiche vereinigt: Die Beschäftigung mit geometrischen Strukturen, die Auseinandersetzung mit mathematischen Gruppen sowie die Arbeit mit sogenannten Higgs-Bündeln, die in der Darstellungstheorie von Flächen und Fundamentalgruppen genutzt werden. Während der Tagung „Higher Teichmüller theory and Higgs bundles: interactions and new trends“ sollen die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen diesen drei mathematischen Feldern untersucht werden. Die Tagung ist für Sommer 2015 geplant.
Die Preisträger Peter Dürsch, Daniel Holt und Christian Kirches bereiten für März 2015 ein Symposium vor, das sich mit zentralen Aspekten der Entscheidungsfindung in multidisziplinärer Perspektive beschäftigt. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, was „optimale“ Entscheidungen in sich verändernden Situationen sind und unter welchen Bedingungen sie getroffen werden. Darüber hinaus wollen die Forscher diskutieren, wie kognitive Einschränkungen in wissenschaftliche Modelle zur Entscheidungsfindung integriert werden können. Die Veranstaltung trägt den Titel „(Non-)Optimal human decision making in dynamic environments“.
„Die Verleihung der drei Hengstberger-Preise verstehen wir als Anerkennung für die kreativen Ideen und die wissenschaftliche Kompetenz der jungen Forscher“, erklärt Preisstifter Dr. Klaus-Georg Hengstberger, der Ehrensenator der Universität Heidelberg ist. Die Preissumme beträgt insgesamt 37.500 Euro. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahresfeier der Universität Heidelberg am 18. Oktober 2014 statt.