Digitale Gesellschaft: Netzpolitik, Bürgerrechte und die Machtfrage
22. Oktober 2014
Das Internet prägt unser Leben und regiert unsere Welt – doch wer regiert das Internet? Mit Regulierungsstrukturen und Regulierungsprozessen im virtuellen Raum beschäftigt sich eine international besetzte Ringvorlesung, die im Wintersemester 2014/2015 an der Universität Heidelberg stattfindet. Die Referenten – Wissenschaftler verschiedener Disziplinen und Experten aus der Praxis – werden in ihren Beiträgen grundlegende Fragen des gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit dem World Wide Web erörtern. Die Reihe mit zwölf Veranstaltungen startet am Donnerstag, 30. Oktober 2014. Sie wird organisiert von der Arbeitsgruppe Netzpolitik, einem interdisziplinären Netzwerk von Nachwuchswissenschaftlern an der Ruperto Carola.
„In den vergangenen Jahren hat sich, verstärkt durch die jüngsten Enthüllungen im sogenannten NSA-Skandal, die öffentliche Aufmerksamkeit für das Internet als Gegenstand politischen Denkens und gesellschaftlicher Regulierung erheblich gesteigert“, erläutert der Heidelberger Politikwissenschaftler Dr. Wolf J. Schünemann von der Arbeitsgruppe Netzpolitik. „Dies schließt Aspekte der nationalen und der zwischenstaatlichen Regulierung und Kontrolle ein, ebenso auch die strukturbildenden Aktivitäten anderer Akteure, insbesondere großer Internetunternehmen.“ Welchen Regeln sollte die Nutzung des Netzes unterworfen sein? Stoßen Nationalstaaten im Umgang mit der virtuellen Welt an die Grenzen ihrer Steuerungskapazitäten? Wie sicher sind unsere Daten vor dem Zugriff von Staat und Wirtschaft? Diese Fragen sollen im Rahmen der Ringvorlesung „Wer regiert das Internet? Regulierungsstrukturen und -prozesse im virtuellen Raum“ erörtert werden. Referent der Auftaktveranstaltung „Die digitale Gesellschaft – Netzpolitik, Bürgerrechte und die Machtfrage“ ist Netzexperte Markus Beckedahl, Gründer und Autor des Blogs netzpolitik.org. Der Vortrag in der Aula der Alten Universität beginnt um 18.15 Uhr.
Im Rahmen der Ringvorlesung ist auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Datenschutz im Internetzeitalter“ geplant. In der Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 29. Januar 2015, werden sich Prof. Dr. Sebastian Harnisch und Dr. Wolf J. Schünemann vom Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg mit „Thesen zur Netzpolitik“ auseinandersetzen und eine erste Bilanz ziehen. Mit Ausnahme der ersten Veranstaltung finden alle Vorträge in der Neuen Universität, Grabengasse 3, Hörsaal 7, statt. Veranstaltungsort der Disskussionsrunde ist der Hörsaal 14. Beginn ist jeweils um 18.15 Uhr.
Die Ringvorlesung wird unterstützt durch das Field of Focus 4 „Selbstregulation und Regluation: Individuen und Organisationen“ – einem der vier interdisziplinären Forschungsfelder, die im Rahmen der Exzellenzinitiative im „Zukunftskonzept“ der Universität Heidelberg verankert sind.
