„Hinter Stacheldraht – Kriegsgefangene in Deutschland und den USA“
12. März 2015
70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dokumentiert eine Ausstellung am Heidelberg Center for American Studies (HCA) der Universität Heidelberg das Schicksal von Kriegsgefangenen. Im Frühjahr 1945 befanden sich etwa 380.000 deutsche Kriegsgefangene in amerikanischen Lagern oder auf dem Weg dorthin. Zwei Jahre zuvor waren die ersten 2.000 US-Soldaten in Nordafrika gefangen genommen worden, bis zum Kriegsende waren insgesamt 90.000 amerikanische Soldaten in deutschen Lagern interniert. Die Ausstellung am HCA zeigt das Schicksal dieser Männer mit einem besonderen regionalen Schwerpunkt: Sie beleuchtet die Erfahrungen von deutschen „Prisoners of War“ (POWs) in Lagern des Mittleren Westens und von amerikanischen Kriegsgefangenen aus dem Mittleren Westen.
Konzipiert wurde die Ausstellung, die in den USA 350.000 Menschen gesehen haben, vom Verein „Traces“ in St. Paul (Minnesota/USA). Die rund 40 Tafeln in englischer Sprache dokumentieren die Gefangennahme, das Leben in den Lagern und die Rückkehr nach Hause. Es geht außerdem um Einzelschicksale und die Bedeutung von Sport, Theater oder Religion für die Gefangenen. „Dabei war ich nicht so sehr an den Unterschieden, sondern an den Gemeinsamkeiten in den beiden Ländern interessiert“, sagt Ausstellungsmacher Michael Luick-Thrams.
Die Ausstellungseröffnung findet am 19. März 2015 statt und beginnt um 18.00 Uhr. Dr. Jörg Seiler vom Frankfurter Verein „Spuren e.V.“, der sich als Partnerverein von „Traces“ für einen lebendigen Umgang mit Geschichte einsetzt, wird in die Ausstellung einführen. „Hinter Stacheldraht – Kriegsgefangene in Deutschland und den USA“ ist bis zum 23. April 2015 im HCA, Curt und Heidemarie Engelhorn Palais, Hauptstraße 120, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.