Wie kleine Wörter ein Gespräch steuern – Partikelforschung im Sprachvergleich
29. April 2015
Mit aktuellen Forschungsfragen zu Wörtern, die ein Gespräch steuern, ohne dass sie eine eigentliche semantische Bedeutung haben, beschäftigt sich eine linguistische Tagung an der Universität Heidelberg. Zum 4. Internationalen Symposium „Diskursmarker in den romanischen Sprachen: Eine kontrastive Perspektive“ lädt das Iberoamerika-Zentrum der Ruperto Carola vom 6. bis 9. Mai 2015 ein. Erwartet werden 125 Sprachwissenschaftler aus 14 Ländern weltweit. Mit dem Heidelberger Symposium soll der in Madrid (2010), Buenos Aires (2011) und Campinas (2012) begonnene wissenschaftliche Dialog zu Diskursmarkern oder auch Diskurspartikeln in sprachvergleichender Perspektive fortgesetzt werden.
„Unter Diskursmarkern verstehen wir eine Gruppe von Wörtern oder sprachlichen Zeichen, die überwiegend in der gesprochenen Sprache vorkommen. Sie lassen sich durch ihre grammatische Position im Satz und auch über ihre Bedeutung für die Organisation von Gesprächen oder Texten beschreiben“, so Prof. Dr. Óscar Loureda, Direktor des Iberoamerika-Zentrums (IAZ) und Leiter der Spanischen Abteilung am Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD). Wie der Wissenschaftler weiter erläutert, machen Diskurspartikel sprachliches Handeln „interpretierbar“, indem sie es steuern oder kommentieren, die formalen Voraussetzungen sichern oder Sprachhandeln im Kontext verankern. Prof. Loureda leitet die am IAZ und am IÜD angesiedelte Forschungsgruppe „Diskurspartikel und Kognition“, die das Symposium konzipiert hat und das Programm koordiniert.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Forschungsansätze zur Beschreibung von Diskursmarkern in den romanischen Sprachen zu erweitern. „Mit unserem Symposium wollen wir dabei vor allem Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit bieten, sich mit international renommierten Linguisten über ihre Forschungsarbeiten auszutauschen“, betont Prof. Loureda. Die Vortragssprachen innerhalb der Symposiumssektionen sind Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Italienisch. Die fünf Plenarvorträge von Wissenschaftlern aus Dänemark, Deutschland, Schweden, Spanien und den USA werden auf Englisch gehalten.