Festvortrag: 400 Jahre Don Quijote
29. Juni 2015
Vor 400 Jahren veröffentlichte der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes Saavedra (1547 bis 1616) den zweiten Teil seines „Don Quijote“-Romans. Anlässlich dieses Jubiläums hält Prof. Dr. Gerhard Poppenberg vom Romanischen Seminar der Universität Heidelberg am Montag, 6. Juli 2015, einen Festvortrag, in dem er die historische und aktuelle Bedeutung dieses weltbekannten Werkes vorstellen wird. Zudem wird ein Filmausschnitt der vom Musikwissenschaftlichen Seminar inszenierten Marionettenoper „Don Quijote“ zu sehen sein. Die Veranstaltung mit dem Titel „,Für mich ist sie die hochvornehmste Prinzessin auf Erden‘ – Don Quijote und die Liebe“ findet in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 18.15 Uhr.
„Don Quijote“ gehört zu den Gründungstexten der modernen Literatur, und sein gegen Windmühlen kämpfender „Ritter von der traurigen Gestalt“ gilt als eine der wenigen mythischen Figuren der Neuzeit. „Nicht nur mit seiner abgründigen Komik, sondern auch mit seiner melancholischen Ernsthaftigkeit begeistert ,Don Quijote‘ – und das seit vier Jahrhunderten“, sagt Prof. Poppenberg über die wundersamen Erzählungen um den Junker Don Quijote, der sich in Ritterromanen verliert und so wie die Helden seiner Bücher selbst als fahrender Ritter Abenteuer bestehen will. „Cervantes Werk ist zugleich eine tiefgründige Erkundung der Frage, warum es Literatur gibt, wozu sie gut ist und ob es überhaupt gut ist, dass es sie gibt.“ Gerhard Poppenberg wird diese Fragestellung aufgreifen, indem er die wundersame Liebesgeschichte zwischen dem Ritter Don Quijote und seiner Dame Dulcinea von Toboso ins Zentrum seines Vortrags stellt.
Zur Begrüßung spricht Prof. Dr. Ekkehard Felder, Dekan der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Die Marionettenoper „Don Quijote: Der Abenteuer zweiter Teil“ wurde von Lehrenden und Studierenden des Musikwissenschaftlichen Seminars unter der Leitung von Dr. Joachim Steinheuer im Jahr 2012 auf die Bühne gebracht. Der Festvortrag wird von der Fakultät und dem Kulturamt der Stadt Heidelberg gefördert. Er ist Teil des Heidelberger „UNESCO City of Literature“-Programms.