Hengstberger-Preis für hochqualifizierte Heidelberger Nachwuchswissenschaftler
15. Oktober 2015
An hervorragende Nachwuchswissenschaftler und Wissenschaftler-Teams der Universität Heidelberg wird auch in diesem Jahr wieder der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis vergeben. Als Team ausgezeichnet werden Dr. Markus Wettstein vom Psychologischen Institut und seine an der University of Exeter (Großbritannien) tätige Kollegin Dr. Elżbieta Kuźma. Weitere Preisträger sind Dr. Anne Mahringer vom Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie sowie Dr. Manish Sreenivasa vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen. Die drei Auszeichnungen sind mit jeweils 12.500 Euro dotiert. Das Preisgeld ist für die Durchführung eigener Symposien am Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) vorgesehen.
Im Mittelpunkt des Symposions von Markus Wettstein, der auch dem Netzwerk für AlternsfoRschung (NAR) angehört, und Elżbieta Kuźma, die an der Ruperto Carola promoviert wurde, steht die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des kognitiven Alterns. Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen wie der Psychologie, der Molekularbiologie, den Sportwissenschaften oder der Epidemiologie werden sich mit dem Verlust von geistigen Fähigkeiten, aber auch mit Möglichkeiten der Demenzprävention befassen. Wie können die Synergien verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen genutzt werden, um zu einem erfolgreichen kognitiven Altern sowohl von Individuen als auch von Gesellschaften beizutragen? Die Veranstaltung mit dem Titel „Opportunities and Challenges in Cognitive Aging: New Interdisciplinary Perspectives“ findet Mitte Januar 2016 statt.
Ebenfalls für Mitte Januar bereitet Anne Mahringer ein Symposion zur Parkinson-Erkrankung vor. Die motorisch-neurodegenerative Krankheit beruht auf dem Verlust Dopamin-bildender Neuronen. Zudem kommt es zu toxischen Ablagerungen im Gehirn. In der Veranstaltung mit dem Titel „Alpha-Synuclein and the Blood-Brain Barrier in Parkinson’s Disease“ geht es unter anderem um die Frage, welche Rolle in diesem Zusammenhang die Blut-Hirn-Schranke sowie pathophysiologische Gefäßveränderungen spielen. Die Teilnehmer werden außerdem einen über die neurodegenerative Sichtweise hinausgehenden Therapieansatz diskutieren, der die Blutgefäße des Gehirns einbezieht.
Das Symposion von Manish Sreenivasa beschäftigt sich mit dem Forschungsbereich der Neuromechanik, der Methoden und Erkenntnisse aus Neurowissenschaften und Biomechanik kombiniert. Untersucht wird die Dynamik des Bewegungsapparates, bestehend aus neuronaler Ansteuerung und biomechanischen Komponenten im Muskel-Skelett-System. Damit will die Wissenschaft klären, wie das zentrale Nervensystem die komplexen Vorgänge in Echtzeit steuert.
Erkenntnisse auf diesem Gebiet sind nicht zuletzt für Anwendungen in der klinischen Rehabilitation und in der Entwicklung von Neuroprothesen und Exoskeletten relevant. Die Veranstaltung „Neuromechanics of Human Movement“ ist für Oktober 2016 geplant.
„Die Verleihung der drei Hengstberger-Preise verstehen wir als Anerkennung für die kreativen Ideen und die wissenschaftliche Kompetenz der jungen Forscher“, betont Preisstifter Dr. Klaus-Georg Hengstberger, der Ehrensenator der Universität Heidelberg ist. Die Preissumme beträgt insgesamt 37.500 Euro. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahresfeier der Universität Heidelberg am 17. Oktober 2015 statt.
Auch im kommenden Jahr vergibt die Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger Stiftung wieder drei Preise. Die Bewerbungsfrist hierfür ist der 1. April 2016.