Internationale Tagung: Japanische Kunst und Kultur im globalen Kontext
16. Oktober 2015
Mit der Rolle und der Bedeutung japanischer Kunst und Kultur in einem globalen Kontext beschäftigt sich eine internationale Tagung an der Universität Heidelberg. Dazu lädt das Institut für Kunstgeschichte Ostasiens vom 22. bis zum 24. Oktober 2015 ein. Mehr als 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Taiwan und den USA werden sich verschiedenen kunst- und kulturgeschichtlichen Themen widmen, deren zeitliches Spektrum vom 14. bis ins 21. Jahrhundert reicht. Anlass für die Veranstaltung mit dem Titel „Histories of Japanese Art and their Global Contexts: New Directions“ ist das zehnjährige Bestehen der durch die Ishibashi Foundation geförderten Gastprofessur für die Kunstgeschichte Japans an der Universität Heidelberg.
„Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um das Konzept einer ,globalen Kunstgeschichte‘ wollen wir danach fragen, wie die japanische Kunst in diesem Kontext verortet werden kann und inwiefern eine breit gefasste, kulturübergreifende Perspektive zu neuen Einsichten beitragen kann. Zugleich möchten wir mit der Tagung Japan als eine höchst dynamische Kultur ins Gedächtnis rufen, die in Auseinandersetzung mit anderen Kulturen künstlerische Techniken und Formen hervorgebracht und damit weltweit starke Resonanzen hervorgerufen hat“, erläutert Prof. Dr. Melanie Trede vom Institut für Kunstgeschichte Ostasiens der Ruperto Carola. Zu den Themen der wissenschaftlichen Vorträge zählen mittelalterliche Weltdarstellungen, der Handel mit Exportwaren zwischen den asiatischen Kulturen, die Aushandlung japanischer Kunst in China um 1900 sowie die Rolle der japanischen Kunst bei der Formierung einer „Weltkunstgeschichte“ im deutschsprachigen Raum um 1900. Zudem wird es auch um das Kuratieren japanischer Gegenwartskunst auf internationalen Ausstellungen gehen.
Die von der japanischen Ishibashi-Foundation unterstützte Gastprofessur am Institut für Kunstgeschichte Ostasiens wurde im Sommersemester 2005 gestartet: Jedes Semester wird eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler aus dem Bereich Kunstgeschichte Japans aus dem Land selbst, den USA oder Europa nach Heidelberg eingeladen. Die Gastprofessoren veranstalten Seminare und Vorlesungen, leiten Exkursionen, sie nehmen an Symposien und Workshops vor Ort teil und bieten öffentliche Vorträge an. Im kommenden Sommersemester 2016 wird Prof. Dr. Takagi Hiroshi von der Kyoto University die Ishibashi-Gastprofessur innehaben.
In einem Schlüsselvortrag der englischsprachigen Tagung beschäftigt sich Dr. Christine Guth vom Royal College of Art in London am Donnerstag, 22. Oktober, mit dem Thema „Hybridity and the Global Turn in Japanese Art History“. In einer weiteren Keynote Speech wird Prof. Dr. Timon Screech von der School of Oriental and African Studies der Universität London am Freitag, 23. Oktober, über das Thema „A Global Interpretation of Nihonbashi“ referieren. Diese beiden öffentlichen Veranstaltungen finden – wie auch die gesamte Tagung – im Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Forschung, Voßstraße 2, statt. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.