Lautenschläger-Forschungspreis geht an den Indologen Axel Michaels
26. November 2015
Der Indologe Prof. Dr. Axel Michaels, Direktor des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontakt“ und Wissenschaftler am Südasien-Institut (SAI) der Universität Heidelberg, erhält den mit 250.000 Euro dotierten Lautenschläger-Forschungspreis. Die Auszeichnung gilt einer „Forscherpersönlichkeit in den Geisteswissenschaften, die durch herausragende wissenschaftliche Leistungen und große internationale Strahlkraft ausgewiesen ist“, betont der Preisstifter und Ehrensenator der Ruperto Carola, Dr. h.c. Manfred Lautenschläger. Die festliche Verleihung des höchstdotierten Forschungspreises eines privaten Stifters in Deutschland findet am 4. Dezember 2015 statt. Den Festvortrag hält der Heidelberger Alumnus Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann, der als Sportpsychologe die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer betreut.
Axel Michaels ist seit 1996 Professor für Klassische Indologie am SAI, an dem er die Abteilung Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens leitet. Von 2002 bis 2013 war Prof. Michaels Sprecher des von ihm maßgeblich mitgestalteten Sonderforschungsbereichs „Ritualdynamik“. Seit 2007 gehört der Wissenschaftler dem Direktorium des Exzellenzclusters an und ist geschäftsführender Direktor des Heidelberger Centrums für Transkulturelle Studien (HCTS), das 2013 an der Ruperto Carola gegründet wurde. Zudem leitet er die Forschungsstelle „Religions- und rechtsgeschichtliche Quellen des vormodernen Nepal“ an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. In seinen kultur- und religionsgeschichtlichen Arbeiten zu Südasien verbindet Axel Michaels auf hervorragende Weise Textstudien und ethnographische Forschung. Damit hat er eine neue Forschungsrichtung, die „Ethno-Indologie“, begründet.
Der Lautenschläger-Forschungspreis wird alle zwei Jahre für besondere Leistungen in der Spitzenforschung vergeben. Die Auszeichnung wendet sich an Wissenschaftler der Universität Heidelberg sowie an Forscher aus dem In- und Ausland, die der Ruperto Carola durch Wissenschaftskooperationen in besonderer Weise verbunden sind. Der Unternehmer Manfred Lautenschläger hat den Preis 2001 ins Leben gerufen, um herausragende, im Erkenntnisprozess aktive Forscherinnen und Forscher zu fördern. Ein interdisziplinär zusammengesetztes Kuratorium weltweit vernetzter Wissenschaftler entscheidet über die Auswahl der Preisträger, die aus allen Disziplinen für den Lautenschläger-Forschungspreis nominiert werden können.
Die Festveranstaltung zur Verleihung des Lautenschläger-Forschungspreises eröffnet der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel. Im Festvortrag wird Prof. Hermann, der an Universität Heidelberg promoviert wurde und als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Ruperto Carola tätig war, zum Thema „Was Wissenschaftler von Sportlern lernen können“ sprechen. In einem Wissenschaftsgespräch stellen sich der aktuelle Preisträger und der Preisträger des Jahres 2013, der Virologe Prof. Dr. Ralf Bartenschlager, den Fragen des Journalisten und Autors Jan-Martin Wiarda. Zu der Gesprächsrunde geladen ist auch die Direktorin des Europainstituts der Universität Basel und frühere Heidelberger Wissenschaftlerin Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch, die Prof. Michaels für die Auszeichnung vorgeschlagen hat. Der Preisstifter Manfred Lautenschläger wird die Auszeichnung überreichen und sich mit einer Ansprache an die Gäste der Veranstaltung wenden.
Die Verleihung des Lautenschläger-Forschungspreises findet am Freitag, 4. Dezember 2015, in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 16.00 Uhr.