DFG fördert neue Fachinformationsdienste für Asien und die Altertumswissenschaften
16. Februar 2016
Für den Aufbau der beiden neuen Fachinformationsdienste (FID) Asien und Altertumswissenschaften erhält die Universitätsbibliothek Heidelberg Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Über einen Zeitraum von drei Jahren stellt die DFG die Summe von 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Im FID Asien kooperiert die Universitätsbibliothek mit dem Südasien-Institut der Universität Heidelberg sowie der Staatsbibliothek zu Berlin, im FID Altertumswissenschaften arbeitet sie mit der Bayerischen Staatsbibliothek in München zusammen. Mit der jüngsten Bewilligung unterstützt die DFG insgesamt 21 Fachinformationsdienste. Ziel ist es, die Forschungsinfrastrukturen der jeweiligen Fachgebiete voranzubringen, indem neue Suchtechnologien entwickelt, elektronische Publikationsformen ausgebaut und forschungsrelevante Medien digitalisiert werden.
Die DFG-geförderten Fachinformationsdienste lösen das ältere System der Sondersammelgebietsbibliotheken ab, das vorrangig auf die möglichst vollständige Sammlung und Archivierung von wissenschaftlicher Literatur einer Fachdisziplin abzielte. Die FIDs stellen auch weiterhin hoch spezialisierte Literatur in gedruckter Form zur Verfügung. Dieses Angebot wird jedoch ergänzt durch neue Lizenzmodelle, die einen überregionalen Zugriff auf digitale Ressourcen ermöglichen. Hinzu kommen forschungsnahe Dienstleistungen wie Spezialbibliographien, Editionen in Digitalform sowie maßgeschneiderte Publikationsangebote, die gemeinsam mit den jeweiligen Fachgemeinschaften entwickelt werden. Die Universitätsbibliothek Heidelberg betreibt bereits seit 2014 zusammen mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden über das Internet-Portal arthistoricum.net den Fachinformationsdienst Kunst, Design, Fotografie.
Für den FID Asien arbeiten die Universitätsbibliothek Heidelberg und die Staatsbibliothek zu Berlin an einer disziplinübergreifenden Infrastruktur, die insbesondere die Lizenzierung und die Bereitstellung von Werkzeugen für digitale Quellen vorsieht. Verbesserte Suchoptionen und Bestellmöglichkeiten sollen dazu beitragen, dass die Nutzer schnell und direkt auf wissenschaftliche Materialien aller Art unabhängig von der Publikationsform zugreifen können, wie der Direktor der Universitätsbibliothek, Dr. Veit Probst, erläutert. Die Universitätsbibliothek und das Südasien-Institut sind verantwortlich für den Bereich Südasien, während die Staatsbibliothek die Bereiche Ost-, Zentral- und Südostasien betreut. Gebündelt werden die neuen Angebote in CrossAsia, dem Internet-Portal des Fachinformationsdienstes Asien.
Im Rahmen des zweiten FID-Projekts – dem neuen Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften – soll die Online-Plattform Propylaeum, die seit 2007 gemeinsam von der Universitätsbibliothek Heidelberg und der Bayerischen Staatsbibliothek betrieben wird, technisch und inhaltlich erneuert werden. Damit ist das Ziel verbunden, einen gebündelten Zugang zu allen Recherche-Möglichkeiten, Werkzeugen und Diensten unter dem Dach des neuen FID anzubieten, so Dr. Probst. Auch durch den Ausbau digitaler Möglichkeiten der Publikation soll die altertumswissenschaftliche Fachgemeinschaft unterstützt werden.