Marsilius-Vorlesung zum Thema Bioökonomie
4. Mai 2016
Die Bioökonomie als Form des Wirtschaftens unter Nutzung biologischer Prozesse und nachwachsender Rohstoffe steht im Mittelpunkt der nächsten Marsilius-Vorlesung an der Universität Heidelberg. Der Agrarökonom Prof. Dr. Joachim von Braun wird sich insbesondere mit der Entwicklung und den Auswirkungen dieser Wirtschaftsform auf Nachhaltigkeit und Ernährungssicherheit beschäftigen. Die Veranstaltung mit dem Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn, zu der das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola einlädt, findet am Donnerstag, 12. Mai 2016, in der Aula der Alten Universität statt. Beginn ist um 16 Uhr. Der Vortrag trägt den Titel „Bioökonomie: nachhaltig leben und wirtschaften“.
Aktuelle wissenschaftliche und technologische Fortschritte ermöglichen es, biobasierte Materialien und Produkte effektiver einzusetzen und weiter zu entwickeln. „Die Zukunft der Menschheit wird von einem sicheren Zugang zu gesunder Nahrung abhängen. Das wiederum setzt die nachhaltige Nutzung von Energie, Wasser und Rohstoffen voraus, die aus erneuerbaren Quellen kommen müssen“, betont Prof. von Braun. In seinem Vortrag an der Universität Heidelberg wird er zeigen, welchen Beitrag die Bioökonomie dazu leisten kann. Der Bonner Agrarwissenschaftler wird sich dabei auch mit den Risiken dieser Wirtschaftsform befassen, etwa im Bereich eines gesteigerten Wettbewerbs um Biomasse.
Joachim von Braun ist Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn und zugleich Professor für wirtschaftlichen und technologischen Wandel. Nach einem Studium der Agrarwissenschaften erfolgten die Promotion und die Habilitation im Bereich Agrarökonomie an der Universität Göttingen. Von 1990 bis 1993 leitete er als Direktor die Abteilung „Food Consumption and Nutrition Policy“ des International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington D.C., dem er zwischen 2002 und 2009 auch als Generaldirektor vorstand. Joachim von Braun, der von 1993 bis 1997 eine Professur für Ernährungswirtschaft, Ernährungspolitik, und Welternährungsfragen an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel innehatte, ist seit 2012 auch Mitglied der Pontificia Academia Scientiarum, der Päpstliche Akademie der Wissenschaften.