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Methodenvielfalt und gesellschaftliche Relevanz

Pressemitteilung Nr. 120/2016
2. September 2016
Vier Projekte „Kleiner Fächer“ der Universität Heidelberg werden gefördert

Schülerlabore zu Asien-Themen, Workshops für Studierende zum Umgang mit antiken Keilschriftdokumenten, die Vernetzung numismatischer Forschung sowie die Entwicklung von Online-Seminaren für die Lehre: Vier Projekte sogenannter „Kleiner Fächer“ an der Ruperto Carola werden vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg im Rahmen einer neuen Landesinitiative gefördert. Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, sieht darin eine Bestätigung für die Zukunftsstrategie der Ruperto Carola als Volluniversität, in der diese Fächer eine bedeutende Rolle spielen: „Die in den ,Kleinen Fächern‘ versammelten Kompetenzen und ihre Methodenvielfalt wirken ebenso in Bildung und Ausbildung wie auch bei der Bewältigung der sogenannten großen gesellschaftlichen Aufgaben. Die Universität Heidelberg bekennt sich klar zu ihren ,Kleinen Fächern‘ und wird sie auch weiterhin in der Entfaltung ihrer vielfältigen Potentiale unterstützen.“

Welchen Beitrag „Kleine Fächer“ zum Transfer von Wissensbeständen in die Gesellschaft leisten können, zeigt das Projekt „CATS-Schülerlabor“: Schüler und Lehrer sollen dort in drei- bis viertägigen Workshops Zugang zur Region und zu einzelnen Ländern Asiens erhalten, den sie sich exemplarisch anhand von ausgewählten Quellen und Materialien sowie auf Basis aktueller Forschungsergebnisse erschließen können. Die asienwissenschaftlichen Fächer der Universität Heidelberg, die zukünftig im Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS) zusammengeführt werden, kooperieren dabei mit einzelnen Schulen in Baden-Württemberg.

Auf einem institutionenübergreifenden Konzept der Vernetzung von Forschungs- und Lehrkompetenz beruht das Projekt „Masterclass Keilschriftepigraphie“: Fortgeschrittenen Studierenden der Assyriologie wird in einwöchigen Intensivkursen anhand des Tontafelbestandes der Heidelberger Uruk-Warka-Sammlung die Möglichkeit eröffnet, den Umgang mit originalen Keilschriftdokumenten zu erlernen. Wissenschaftler der Universität Heidelberg kooperieren dabei mit Kollegen der Universitäten Freiburg und Tübingen.

Die Vernetzung „Kleiner Fächer“ mit außeruniversitären Institutionen steht im Mittelpunkt des Projekts „Numismatischer Verbund in Baden-Württemberg“: Die verschiedenen Kompetenzen in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit historischen Münzen und der Geschichte des Geldwesens sollen gebündelt und nachhaltig verbessert werden. Dem Verbund gehören neben der Universität Heidelberg mehrere Partner an, darunter drei Landesmuseen sowie das Landesdenkmalamt Baden Württemberg.

Innovative Modelle der forschungsorientierten Lehre in den „Kleinen Fächern“ werden im Projekt „Webinars“ entwickelt: Die web-basierten Online-Seminare sollen spezielle wissenschaftliche Kompetenzen, die in verschiedenen Studiengängen benötigt, jedoch nicht an jeder Universität angeboten werden, für Studierende national und international zugänglich machen. Damit wird ein neuer Weg des e-Learning beschritten.

Die vier Heidelberger Projekte gehören zu sieben erfolgreichen Anträgen, die vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst im Rahmen der „Landesinitiative ,Kleine Fächer‘ Baden-Württemberg“ für eine Förderung mit insgesamt rund einer Million Euro bis Ende 2018 ausgewählt wurden. An der Universität Heidelberg gibt es nach der quantitativen Definition der sogenannten Potsdamer Arbeitsstelle 31 „Kleine Fächer“, in denen derzeit in den unterschiedlichen Studiengängen 5.289 Studierende eingeschrieben sind, was rund einem Sechstel der Gesamtstudierendenzahl entspricht. Die kleinen Fächer stehen damit nicht nur in der Mitte der universitären Forschungsaktivitäten, sondern leisten auch einen bedeutenden Teil der universitären Lehre.

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 02.09.2016
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