Deutsche ATLAS-Physiker treffen sich an der Universität Heidelberg
04. Oktober 2016
Foto: © CERN
Zu einem Austausch aktueller Forschungserkenntnisse über die fundamentalen Bausteine der Materie treffen sich die deutschen ATLAS-Physiker vom 5. bis 7. Oktober 2016 an der Universität Heidelberg: Zu dieser Jahrestagung versammeln sich die Mitglieder aller Forschungsgruppen in Deutschland, die am sogenannten ATLAS-Experiment des weltweit größten Teilchenbeschleunigers, dem Large Hadron Collider (LHC), beteiligt sind. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von insgesamt 15 Institutionen arbeiten hier im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Physik bei höchsten Energien mit ATLAS am LHC“ (FSP-103) zusammen. Sie erforschen die kleinsten Teilchen unseres Universums und die zwischen ihnen herrschenden Wechselwirkungen. Sprecher des FSP-103, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, ist der Heidelberger Teilchenphysiker Prof. Dr. Hans-Christian Schultz-Coulon vom Kirchhoff-Institut für Physik.
Nach zweijähriger Pause ist der am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf (Schweiz) betriebene Large Hadron Collider im vergangenen Jahr wieder angelaufen und liefert seit Juni 2015 neue Daten aus hochenergetischen Teilchenkollisionen, die mit Hilfe des ATLAS-Experiments in internationaler Zusammenarbeit untersucht werden. Ziel der daran beteiligten Wissenschaftler ist es, neue und tiefere Einsichten in die Geheimnisse der Teilchenwelt zu erlangen. Dabei geht es unter anderem um die Frage, welche Rolle die fundamentalen Bausteine der Materie bei der Entstehung unseres Universums gespielt haben. Bisher wichtigstes Ergebnis der Arbeiten am LHC war die Entdeckung des Higgs-Teilchen im Jahr 2012. Neben ATLAS werden am Large Hadron Collider drei weitere Großexperimente von Forschern aus aller Welt durchgeführt.
Zum Jahrestreffen der deutschen ATLAS-Physiker in Heidelberg werden rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des FSP-103 erwartet, um über die Fortschritte bei der Analyse der ATLAS-Daten sowie die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum zukünftigen Ausbau des Experiments zu diskutieren. Im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung befassen sich die Teilnehmer mit weiteren zentralen Fragestellungen wie den Eigenschaften des neu entdeckten Higgs-Teilchens. Außerdem geht es um die Suche nach noch unbekannten, in den LHC-Kollisionen entstandenen Teilchen, die – so Prof. Schultz-Coulon – vielleicht auch eine Erklärung für die Natur der Dunklen Materie liefern können. Ein besonderer Themenschwerpunkt liegt nach den Worten des Heidelberger Wissenschaftlers in diesem Jahr auf der sogenannten Top-Quark-Physik. Dazu findet ein spezielles Symposium mit dem Titel "Top – A Window to New Physics?" statt.