Jahrestagung: Authentizität zwischen Wahrhaftigkeit und Inszenierung?
6. Oktober 2016
Mit verschiedenen Aspekten des Begriffs Authentizität befasst sich die Jahrestagung des Forschungsnetzwerks „Sprache und Wissen“, das an der Universität Heidelberg angesiedelt ist. Dazu werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen erwartet. Die Veranstaltung mit dem Titel „Authentizität zwischen Wahrhaftigkeit und Inszenierung? Antworten aus gesellschaftlichen Handlungsfeldern“ findet am 12. und 13. Oktober 2016 in den Räumen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften statt und wird in Kooperation mit dem Europäischen Zentrum für Sprachwissenschaften (EZS) veranstaltet. Zum Programm gehört auch eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Medien, Wissenschaft und Politik.
„Von Akteuren in der Gesellschaft wird immer wieder Authentizität und authentisches Handeln eingefordert. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die dies als ,Echtheitsterror‘ kritisieren. Fest steht, dass sowohl das Phänomen als auch der Begriff umstritten und kaum zu fassen sind“, erläutert Prof. Dr. Ekkehard Felder vom Germanistischen Seminar, der Gründer und Koordinator des Forschungsnetzwerks „Sprache und Wissen“ ist. Da Authentizität von vielen außersprachlichen Faktoren beeinflusst wird, werden die Teilnehmer der Tagung nicht nur eine sprachwissenschaftliche Perspektive einnehmen. Dies betrifft auch die Podiumsdiskussion, die den Titel „Glaubwürdigkeits- und Authentizitätskrise der Medien?“ trägt. Daran nehmen Dr. Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, und Antonia Baum von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung teil. Auf dem Podium vertreten sind außerdem Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, Prof. Dr. Günter Leypoldt vom Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg sowie der Palliativmediziner Prof. Dr. Hubert Bardenheuer vom Universitätsklinikum Heidelberg. Die Veranstaltung in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, findet am Mittwoch, 12. Oktober, statt. Beginn ist um 19 Uhr.
Das 2005 gegründete Forschungsnetzwerk „Sprache und Wissen“ basiert auf einem Zusammenschluss von überwiegend linguistisch arbeitenden Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland. Ihr Ziel ist es, in gesellschaftlich relevanten Wissensbereichen zu untersuchen, wie sich fachbezogene Sachverhalte in Sprache widerspiegeln. In diesem Zusammenhang analysieren sie auch Probleme fachspezifischer Kommunikation und die öffentliche Kommunikation über Fachwissen. In den Blick genommen werden dabei unter anderem Medizin und Gesundheitswesen, Naturwissenschaft und Technik sowie Wirtschaft und Recht.