Festvortrag von Karl Heinz Bohrer: Moderne als Mythologie
31. Januar 2017
Zu einem Vortrag des Literaturwissenschaftlers und Publizisten Prof. Dr. Karl Heinz Bohrer lädt das Promotionskolleg „Was ist Tradition?“ am 9. Februar 2017 ein. Mit der Veranstaltung wird das Kolleg – eine Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – an der Universität Heidelberg offiziell eröffnet. Im öffentlichen Festvortrag wird Prof. Bohrer über „Kanon und Innovation: Moderne als Mythologie“ sprechen. Er findet in der Aula der Neuen Universität statt und beginnt um 18.15 Uhr.
Karl Heinz Bohrer gilt als einer der bedeutendsten deutschen Literaturwissenschaftler. Bis 1973 war er Literaturchef der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und ging dann als deren Kulturkorrespondent nach London. 1982 wurde er als Professor für Literaturwissenschaft an die Universität Bielefeld berufen; seit 2003 ist er Gastprofessor in Stanford. Prof. Bohrer, der 1961 an der Universität Heidelberg promoviert wurde, ist zudem als langjähriger Herausgeber der Kulturzeitschrift „Merkur“ bekannt.
Die Doktorandinnen und Doktoranden am Promotionskolleg „Was ist Tradition? Zu Genese, Dynamik und Kritik von Überlieferungskonzepten in den westeuropäischen Literaturen“ beschäftigen sich mit Formen der Traditionskonstruktion in der literarischen Produktion und Rezeption. Getragen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Neuphilologischen und der Philosophischen Fakultät wird das Kolleg aus Mitteln der Landesgraduiertenförderung (LFG) finanziert. Sprecher ist Prof. Dr. Dirk Werle vom Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg.
Der Vortrag von Prof. Bohrer bildet den Abschluss der Ringvorlesung „Literarische Traditionsentwürfe von der Antike bis zur Moderne“, die das Kolleg im Wintersemester 2016/2017 veranstaltet hat. Im Rahmen der Reihe sind die am Promotionskolleg beteiligten Wissenschaftler sowie renommierte Gastreferenten der Frage nachgegangen, wie Traditionen in der Literaturgeschichte konstruiert, etabliert und kritisiert werden.