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Eine Reise durch die deutsche Kinogeschichte

Pressemitteilung Nr. 54/2017
18. April 2017
In einem Kunstgeschichte-Seminar arbeiten Studierende mit handgemalten Kinoplakaten aus den 1950er Jahren
Modell

Reproduktion: Universitätsarchiv

Kinoplakat „Panzerkreuzer Potemkin“

In den 1950er Jahren schuf Dietrich Lehmann während seines Medizinstudiums für den Heidelberger Filmklub eine Reihe handgemalter Filmplakate. Diese Kunstwerke sind nun Gegenstand eines Seminars am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg. Unter der Leitung von Prof. Dr. Henry Keazor werden die Studierenden die Gestaltungselemente der Filmplakate analysieren und sich mit der Kino- und Filmgeschichte Deutschlands auseinandersetzen. Außerdem werden sie Lehmanns Plakate, die sich seit dem vergangenen Jahr in den Beständen des Universitätsarchivs befinden, aufarbeiten und für eine Ausstellung vorbereiten, die von Oktober 2017 an zu sehen sein wird.

„Bereits die Gebrüder Lumière, die als Erfinder des Kinos gelten, bewarben ihre Filme mit Anzeigen und Plakaten, die aber lediglich aus Text bestanden“, erläutert Prof. Keazor. „Diese Werbeträger wurden von etwa 1910 an zunehmend illustriert, womit auch ein neuer Berufszweig entstand. Viele Gebrauchsgrafiker spezialisierten sich nun auf das Malen solcher Plakate.“ Dabei entstand eine Vielfalt an Gestaltungsformen, beispielsweise Filmplakate mit einzelnen Motiven oder mit Collagen mehrerer Bilder. Im Laufe der Zeit wechselte die Illustration von handgemalten zu gedruckten und zunehmend mit Fotografien arbeitenden Versionen, so dass das Gewerbe des Filmplakatmalers heute fast ausgestorben ist, wie der Kunsthistoriker erklärt.

Modell

Reproduktion: Universitätsarchiv

Kinoplakat „Im Westen nichts Neues“

Anhand der Werke des 2014 verstorbenen Mediziners Dietrich Lehmann, der seit seiner Jugend als Autodidakt zeichnete und aquarellierte, werden sich die Studierenden mit der Geschichte des Filmplakats sowie dem Verhältnis von Filmplakat und Kunst befassen. „Außerdem wollen wir die Film- und Kinogeschichte in Deutschland in den Blick nehmen, zu der auch die in den 1950er Jahren bundesweit erstarkende Filmklub-Bewegung gehört“, sagt Seminarleiter Henry Keazor. Ein Thema wird dabei der Heidelberger Filmklub sein, für den die Plakate gemalt wurden. Begleitet wird das Seminar von Kino-Experten und Referenten wie Jo-Hannes Bauer und Renate Karst-Matausch vom Heidelberger Karlstorkino, Sabrina Zinke vom Universitätsarchiv sowie Familienangehörigen Dietrich Lehmanns, die die Studierenden bei der Bearbeitung der Biografie beraten können.

Die geplante Ausstellung wird von Ende Oktober 2017 bis Anfang Februar 2018 im Universitätsmuseum zu sehen sein. Den handgemalten Plakaten Lehmanns sollen dabei andere Plakate vergleichend gegenübergestellt werden, darunter Exponate aus dem Frankfurter Filmmuseum. Daher wird dort auch eine der Seminarsitzungen stattfinden.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 18.04.2017
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