Film – Plakat – Kunst: Heidelberger Kinogeschichte im Universitätsmuseum
19. Oktober 2017
In den 1950er Jahren schuf Dietrich Lehmann während seines Medizinstudiums für den Heidelberger Filmclub eine Reihe handgemalter Filmplakate. Diese Werke zu Klassikern wie „Metropolis“ oder „Im Westen nichts Neues“ sind nun Gegenstand einer Sonderausstellung, die das Universitätsmuseum der Ruperto Carola zeigt. Das Konzept dafür erarbeiteten Studierende der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Henry Keazor am Institut für Europäische Kunstgeschichte. Die Ausstellung „Film – Plakat – Kunst“ wird am 26. Oktober 2017 eröffnet.
Die Ausstellung präsentiert nicht nur die im Universitätsarchiv verwahrten Filmplakate, sondern thematisiert auch die Film- und Kinogeschichte in Deutschland, die sich nicht zuletzt in den Plakaten widerspiegelt. Der 2014 verstorbene Mediziner Dietrich Lehmann, der zwischen 1950 und 1956 an der Ruperto Carola studierte und dort promoviert wurde, zeichnete seit seiner Jugend als Autodidakt und schuf Aquarelle wie Gemälde. Anhand seiner Werke befassten sich die Studierenden im Rahmen eines Seminars mit der Geschichte des Filmplakats sowie dem Verhältnis von Filmplakat und Kunst. Um die Werke historisch einordnen zu können, forschten sie unter anderem im Universitätsarchiv sowie im Plakatarchiv des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt. Unterstützt wurden sie bei ihrer wissenschaftlichen Recherche von Angehörigen Dietrich Lehmanns, Experten des Heidelberger Karlstorkinos sowie prominenten Zeitzeugen, darunter der Theaterregisseur Hansgünther Heyme.
Teil der Ausstellung rund um die von Dietrich Lehmann geschaffenen Plakate ist auch die fünfteilige Reihe „Kunst am Mittag“, in der Studierende ihre Forschungsarbeit in Kurzführungen von rund fünfzehn Minuten Dauer direkt im Universitätsmuseum vorstellen. „Heidelberg – eine Kinohauptstadt?“ lautet der Titel der ersten Veranstaltung, die am 9. November 2017 stattfindet. Beginn ist jeweils um 13.00 Uhr.
Zur Eröffnung der Ausstellung „Film – Plakat – Kunst. Dietrich Lehmann und der Heidelberger Filmclub der 50er Jahre“ sprechen Prof. Keazor und der Rektoratsbeauftragte für das Universitätsmuseum, Prof. Dr. Matthias Untermann. Eine Einführung geben die Masterstudentinnen Lea Cloos und Laura Rehme. Die Eröffnungsveranstaltung findet im Senatssaal der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 18.30 Uhr. Die Ausstellung, zu der auch ein von den Studierenden erarbeiteter Katalog erhältlich ist, wird bis April kommenden Jahres im Universitätsmuseum gezeigt. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr.