Heidelberger Quantenphysiker leitet neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe
21. November 2017
Mit der Erforschung von Modellsystemen für magnetische Materialien beschäftigt sich eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe, die am Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg ihre Arbeit aufgenommen hat. Das Team unter der Leitung von Juniorprofessor Dr. Fred Jendrzejewski nutzt dazu Experimente mit ultrakalten Gasen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Gruppe des Quantenphysikers über einen Zeitraum von fünf Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro. Sie erweitert Prof. Jendrzejewskis bereits bestehende Forschungsgruppe „Complex Quantum Matter“.
„Mit unseren Arbeiten konzentrieren wir uns auf die Frage, wie die Eigenschaften von Quantensystemen durch ihre mikroskopischen Bestandteile erklärt und manipuliert werden können. Wir beschäftigen uns zum Beispiel mit Magnetismus, welcher ursprünglich in der Festkörperphysik untersucht wurde“, erläutert Prof. Jendrzejewski. „Dabei wollen wir insbesondere herausfinden, welche Rolle die Quantenmechanik in dieser komplexen Fragestellung spielt.“ Für ihre Untersuchungen nutzen die Forscher Experimente mit ultrakalten, atomaren Gasen, da sie vielseitig einsetzbar sind und eine hohe Genauigkeit ermöglichen. Von ihrer Arbeit erhofft sich die Gruppe ein grundlegend verbessertes Verständnis magnetischer Materialien.
Fred Jendrzejewski (Jahrgang 1986) studierte Physik an der Technischen Universität Dresden und der Universität Hamburg. Weitere Studienaufenthalte führten ihn an die École Polytechnique in Paris sowie an die Universität Paris-Süd, an der er im Jahr 2012 promoviert wurde. Als Postdoktorand wirkte Fred Jendrzejewski für drei Jahre in den USA am Joint Quantum Institute, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der University of Maryland und des National Institute of Standards and Technology. Seit 2015 ist der Wissenschaftler als Juniorprofessor am Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg tätig.