Marsilius-Vorlesung zum Thema Fremdheit in Mittelalter und Moderne
23. November 2017
Mit dem Thema „Fremdheit. Mittelalterliche Lösungen und moderne Probleme“ beschäftigt sich Prof. Dr. Marina Münkler in der Marsilius-Vorlesung an der Universität Heidelberg. Die Veranstaltung mit der Germanistin, die an der Technischen Universität Dresden eine Professur für Ältere und frühneuzeitliche deutsche Literatur und Kultur innehat, findet am Donnerstag, 30. November 2017, in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 16 Uhr. Dazu lädt das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola ein.
Wie die Referentin betont, unterstellt man der Moderne üblicherweise höhere Fähigkeiten im Umgang mit dem Fremden als dem Mittelalter. Diese Unterstellung beruht, so Prof. Münkler, auf der Annahme, dass die Verarbeitungsfähigkeit moderner Gesellschaften in der Auseinandersetzung mit dem Fremden höher, die Bereitschaft, sich auf das Fremde einzulassen, ausgeprägter und die jeweils vorherrschenden Stereotype leichter abbaubar seien. Die Vorlesung versucht, die Perspektive umzukehren. Dabei ergeben sich unter anderem folgende Fragen: Welche Voraussetzungen im Umgang mit Fremdheit können für mittelalterliche Gesellschaften unterstellt werden und was kann man daraus für zeitgenössische Probleme lernen?
Marina Münkler hat Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften an der Universität Frankfurt studiert und wurde 1997 an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema „Erfahrung des Fremden. Die Beschreibung Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13. und 14. Jahrhunderts“ promoviert. Im Juli 2007 folgte – ebenfalls an der Humboldt-Universität – die Habilitation mit einer Studie zum Thema „Narrative Ambiguität. Transformationen des Erzählens und der Figurenidentität in den Faustbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts“. Seit 2010 lehrt und forscht Prof. Münkler an der TU Dresden.