Die vielen Gesichter von Stammzellen
6. April 2018
Abbildung: Shutterstock.com / Double Brain
Von der Eizelle zum Organismus: Die vielen Gesichter von Stammzellen – das ist es eines der Themen, um die es in der dritten Veranstaltung der Reihe „Überlebensstrategien“ geht. Darin berichtet der Biologe Prof. Dr. Jan Lohmann, Wissenschaftler an der Universität Heidelberg, über aktuelle Aspekte der Stammzellforschung. Getragen wird die neue Reihe von den Heidelberger Sonderforschungsbereichen, in denen zentrale Fragen der molekularen Lebenswissenschaften bearbeitet werden; sie ist ein gemeinsames Projekt mit der Rhein-Neckar-Zeitung. Die Veranstaltung mit der Überschrift „Stammzellen“ findet am 12. April 2018 im Karlstorbahnhof statt und beginnt um 19.30 Uhr.
Wie überleben Lebewesen – vom Einzeller über Pflanzen und Tiere bis zum Menschen – unter widrigen Umständen und schwierigen Bedingungen? Mit der Reihe „Überlebensstrategien“ suchen die lebenswissenschaftlichen Forscher der Universität Heidelberg das Gespräch mit der breiten Öffentlichkeit und haben dazu ein neues Format gewählt: Im Karlstorbahnhof in entspannter Lounge-Atmosphäre führen sie in ausgewählte Fragestellungen, Methoden und langfristige Ziele der molekularen Lebenswissenschaften ein. Redakteure der RNZ-Stadtredaktion gestalten die Gesprächsführung: Ihre Fragen und Perspektiven bilden die Brücke zum Publikum, das in den Dialog einbezogen wird. Die zehn weiteren Veranstaltungen der Reihe mit musikalischer Begleitung durch Mitglieder des Collegium Musicum, des Universitätsorchesters, finden bis zum Juli kommenden Jahres jeden zweiten Donnerstag des Monats statt.
Jan Lohmann leitet die Forschungsgruppe „Stammzellbiologie“ am Centre for Organismal Studies und ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Selbsterneuerung und Differenzierung von Stammzellen“ (SFB 873). Im Zentrum der SFB-Arbeiten steht die Frage, welche grundlegenden und organismusübergreifenden Mechanismen den Selbsterhalt und die Differenzierungsprozesse steuern. Dabei geht es insbesondere um die sogenannten adulten Stammzellen. Ziel der Untersuchungen ist es, in einfachen Modellsystemen die Prinzipien der Stammzellsteuerung zu entziffern und dann auf komplexere Lebensformen bis hin zum Menschen zu übertragen. Prof. Lohmann wird in der Reihe „Überlebensstrategien“ auch auf die Partner der Stammzellen sowie die Stammzellen als „Freund und Feind“ eingehen. Die Einführung und Moderation der Veranstaltung übernimmt Sebastian Riemer von der Stadtredaktion der Rhein-Neckar-Zeitung.
SFBs sind Forschungsverbünde, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden und sich aus 15 bis 20 Arbeitsgruppen zusammensetzen. Während Sonderforschungsbereiche in der Regel an einer Universität angesiedelt sind, verteilen sich die SFB/Transregio-Verbünde auf zwei oder drei Standorte. Projekte, die innerhalb eines SFB gefördert werden, behandeln eine übergreifende Fragestellung der Grundlagenforschung aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Techniken über einen Zeitraum von bis zu zwölf Jahren. An der Universität Heidelberg sind aktuell zwölf Sonderforschungsbereiche und SFB/Transregios mit lebenswissenschaftlichen Fragestellungen angesiedelt; eine weitere Initiative ist in Vorbereitung. Beteiligt sind Forscherinnen und Forscher aus den beiden Medizinischen Fakultäten, den Biowissenschaften, der Chemie und der Physik sowie Wissenschaftler aus den Partnereinrichtungen vor Ort und in der Region. Das Spektrum der Forschungsthemen reicht von Stammzellen und chronischem Schmerz über Hepatitis-Viren und Leberkrebs bis hin zur Haut als Sensor für Immunreaktionen. An der Universität Heidelberg gibt es über alle Disziplinen hinweg derzeit 22 Sonderforschungsbereiche und Transregio-Verbünde.