Unterstützung für das Kulturerbe Nepals
27. Juli 2018
Foto: Christiane Brosius
Für die Dokumentation der bedrohten historischen Monumente Nepals gewährt die britische Arcadia-Stiftung Prof. Dr. Christiane Brosius, Wissenschaftlerin an der Universität Heidelberg, eine Förderung von 775.000 Euro. In einer zunächst auf zwei Jahre angesetzten Testphase werden über 400 Tempel, Klöster und andere Bauten in einer Datenbank dokumentiert und inventarisiert. Dabei geht es insbesondere darum, die durch Erdbeben und urbanen Wandel gefährdeten Bauten zu erfassen und Empfehlungen für den Erhalt oder den Wiederaufbau auszusprechen. Unter der Leitung von Prof. Brosius arbeiten in dem Projekt in Heidelberg und Kathmandu 16 Spezialisten aus den Gebieten Architektur, Ethnologie, Geschichte und Indologie sowie den Digital Humanities zusammen.
Die offen zugängliche Online-Datenbank des „Nepal Heritage Documentation Project“ soll Beschreibungen, Fotos, Inschriften und Architekturzeichnungen der Gebäude umfassen und die Grundlage für Empfehlungen zum Erhalt bedrohter Monumente oder den Wiederaufbau zerstörter historischer Bauten bilden. „Der Mangel an ausreichender Dokumentation und das Fehlen eines akkuraten Registers des gebauten Kulturerbes haben den Wiederaufbau Nepals nach den Erdbeben-Zerstörungen 2015 stark behindert“, sagt Rohit Ranjitkar, einer der führenden Experten für das nepalesische Kulturerbe, der als Kooperationspartner im Projekt mitwirkt.
Federführend in dem Vorhaben ist an der Ruperto Carola das Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien (HCTS) in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, vertreten durch Prof. Dr. Axel Michaels, sowie der Universitätsbibliothek Heidelberg. In Nepal sind die Hauptpartner die Saraf Foundation for Himalayan Traditions and Culture, das Department of Archaeology der nepalischen Regierung, der Kathmandu Valley Preservation Trust und die UNESCO Nepal.
Nach den Worten von Christiane Brosius, Professorin für Medien- und Visuelle Anthropologie am HCTS, wird das Projekt „die asienwissenschaftlichen sowie transkulturellen Schwerpunkte der Universität Heidelberg besonders in der Erforschung des Kulturerbes in hohem Maße stärken“.