Konferenz: Wie Überwachungssysteme Schäden an Zellen verhindern
18. Oktober 2018
Mit Überwachungs- und Qualitätskontrollsystemen, die Zellen vor Schäden oder einer Störung des zellulären Gleichgewichts bewahren, befasst sich eine internationale Konferenz, die vom 22. bis 24. Oktober 2018 in Heidelberg stattfindet. Dazu lädt der Sonderforschungsbereich „Zelluläre Qualitätskontrolle und Schadensbegrenzung“ (SFB 1036) der Ruperto Carola ein. Initiiert wurde die Veranstaltung von Wissenschaftlern des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), die im SFB 1036 zusammenarbeiten. Referenten aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und den USA werden im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung Einblicke in ihre aktuellen Forschungsarbeiten geben. Erwartet werden rund 250 Teilnehmer aus dem In- und Ausland.
Ziel der Konferenz mit dem Titel „Networks of Cellular Surveillance Mechanisms“ ist es, führende Forscher und Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen Forschungsbereichen zusammenzubringen, um so fachübergreifende Diskussionen zu ermöglichen. Die Teilnehmer der Veranstaltung beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, wie Stressantworten der Zelle auf mögliche Schädigungen epigenetisch reguliert werden. Darüber hinaus geht es um die Unterschiede zwischen funktioneller und schädlicher Proteinaggregation, das heißt die lokale Zusammenlagerung von missgefalteten Proteinen. Diese kann einerseits zu Krankheiten führen, andererseits aber unter bestimmten Stresssituationen protektiv sein. Thema sind außerdem die verschiedenen Strategien, mit denen das zelluläre Gleichgewicht aufrechterhalten wird, um Erkrankungen wie Krebs und Alzheimer zu verhindern. Übergreifende Fragestellung der Konferenz sind die zellulären Überwachungssysteme und deren Vernetzung, die beschädigte oder abnormale Makromoleküle erkennen sowie deren Reparatur oder geregelte Beseitigung ermöglichen können.
Der Sonderforschungsbereich „Zelluläre Qualitätskontrolle und Schadensbegrenzung“ wurde im Jahr 2012 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erstmals bewilligt und arbeitet seit 2016 in einer zweiten Förderperiode. Sprecher des SFB 1036 ist ZMBH-Direktor Prof. Dr. Bernd Bukau, der am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg die Forschungsgruppe „Biogenese und Qualitätskontrolle von Proteinen“ leitet und Leiter der DKFZ-Abteilung „Chaperone und Proteasen“ ist.