Podiumsdiskussion: Kulturerbe als Menschenrecht?
15. November 2018
Um die Frage „Kulturerbe als Menschenrecht? Was folgt aus der Rahmenkonvention von Faro?“ geht es in einer Podiumsdiskussion, zu der die Universität Heidelberg im Rahmen des Studium Generale einlädt. Über dieses Thema diskutieren der Archäologe Prof. Dr. Raimund Karl von der University of Bangor (Großbritannien) und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Claas Friedrich Germelmann von der Universität Hannover. Auf dem Podium vertreten ist auch der Leiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein, Dr. Ulf Ickerodt. Moderiert wird die Diskussionsrunde von Prof. Dr. Thomas Meier, Wissenschaftler am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Ruperto Carola. Die Veranstaltung am Montag, 19. November 2018, findet in der Aula der Neuen Universität statt und beginnt um 19.30 Uhr.
Die Rahmenkonvention des Europarates zur Bedeutung des kulturellen Erbes für die Gesellschaft wurde 2005 im portugiesischen Faro beschlossen. Sie ist von Deutschland bislang nicht ratifiziert worden und hierzulande auch noch wenig bekannt, obwohl sie in der internationalen Diskussion über dieses Thema inzwischen deutlich Wirkung zeigt, wie die Organisatoren der Podiumsdiskussion erläutern. Die Konvention verankert erstmals die Teilhabe am kulturellen Erbe als individuelles Menschenrecht. Welche Spannungen sich daraus ergeben, etwa im Hinblick auf das Eigentumsrecht oder die staatliche Verfügung über Museen und Denkmäler, ist Teil des Podiumsgesprächs. Die Referenten werden Innovationen und Konfliktfelder der Faro-Konvention von verschiedenen Positionen aus beleuchten.
Das Studium Generale ist eine Veranstaltungsreihe der Universität Heidelberg, die sich an alle Mitglieder der Universität und die interessierte Öffentlichkeit wendet. Die Veranstaltungen eines Semesters stehen unter einem gemeinsamen Rahmenthema, das von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus der Sicht ihrer Disziplin behandelt wird. Im Wintersemester 2018/2019 setzen sich die Referenten mit dem Thema „Kulturelles Erbe“ auseinander. Die Reihe mit acht weiteren Veranstaltungen endet am 4. Februar 2019.