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Nachwuchsförderung

Eduard von Künßberg-Preis geht an die Juristin Meike Webler

Am Institut für geschichtliche Rechtswissenschaften wurde erst- mals der Eduard von Künßberg-Preis verliehen. Vor 44 Jahren stiftete die Witwe des 1941 verstorbenen Heidelberger Rechtshistorikers den Grundstock für die Auszeichnung, die nun durch die Gesellschaft der Freunde der Universität Heidelberg vergeben werden konnte. Gefördert werden sollen vorrangig junge Wissenschaftlerinnen der Juritischen Fakultät. Denn Künßberg, der nicht nur als Wissenschaftler und Leiter des Deutschen Rechtswörterbuchs zu Ansehen gelangt war, galt auch als fürsorglicher und weitsichtiger Lehrer.
Meike Weber zwischen ihrem Doktorvater Prof. Dr. Klaus-Peter Schroeder (rechts) und Andreas Epple (links) von der Gesellschaft der Freunde der Universität.

Meike Weber zwischen ihrem Doktorvater Prof. Dr. Klaus-Peter Schroeder (rechts) und Andreas Epple (links) von der Gesellschaft der Freunde der Universität. Foto : privat


Meike Webler, die den Preis für ihre Doktorarbeit über „Richard Carl Heinrich Schroeder (1838-1917): Ein Rechtshistoriker an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert“ erhielt, steht mit ihrer Dissertation thematisch ebenfalls mit Künßberg in Verbindung. Richard Schroeder war Kollege Künßbergs und holte diesen an die Universität Heidelberg. „Beide prägten das goldene Zeitalter der Rechtswissenschaften mit, das die Stellung der Juristischen Fakultät hier in Heidelberg begründete“, so der Doktorvaters und Laudator Professor Klaus-Peter Schroeder. Gemeinsam verfassten die beiden das Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte. Über die Lehr- und Forschungstätigkeiten hinaus konnte Meike Webler in ihrer Dissertation die Bedeutung Richard Schroeders für die Gesamtdarstellung der deutschen Rechtsgeschichte aufzeigen.

Begonnen hat Meike Webler ihr Jura-Studium in Mannheim, bald schon aber wechselte sie nach Heidelberg, da sie „schon immer in Heidelberg studieren wollte und hier die besten Bedingungen fand.“ Die Hälfte des Preisgeldes stellt sie deshalb der Bibliothek des Instituts für geschichtliche Rechtswissenschaft zur Verfügung. Die ungewöhnliche Geste erklärt die Preisträgerin damit: „Ohne die Unterstützung, die ich im Institut erfahren habe und die guten Arbeitsbedingungen in der Bibliothek wäre die Arbeit in dieser Form nicht zustande gekommen. Aus diesen Gründen sehe ich in der Spende an die Institutsbibliothek eine Möglichkeit, Danke sagen zu können.“ Und auch die andere Hälfte des Preisgeldes hat sie schon verplant, sie wird zur Drucklegung der Dissertation verwendet.

Seit einem Jahr ist Meike Webler als Referendarin am Landgericht Mannheim tätig, im Juni 2006 wird sie die letzten juristischen Prüfungen ablegen. Wie es danach weitergeht, weiß sie auch schon. Denn bevor Meike Webler Jura zu studieren begann, hat sie schon einen Abschluss als Diplombetriebswirtin an der Berufsakademie Mannheim gemacht. Während des Studiums konnte sie bei ihrem ehemaligen Ausbildungsbetrieb, der Dresdner Bank, als Teilzeitkraft weiterarbeiten. Sie hofft, nächstes Jahr dort voll einsteigen zu können.
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