Expressionistische Verwandte

Der „Irre“ ist eine der wichtigsten Figuren des Expressionismus als Kontrast zur Normalität des verhassten Bürgers. Bildende Künstler, Dichter und Schriftsteller der Zeit thematisieren in ihren Werken den „Wahnsinn“. Maler und Zeichner wie Heckel, Felixmüller oder Dix konfrontieren ihr Publikum mit immer neuen mitfühlenden und oft erschreckenden Darstellungen von „Verrückten“. So erwacht auch das Interesse an den künstlerischen Werken von Anstaltspatienten.

Erich Heckel, "Der Irre", 1914

100 Jahre nach Gründung der Künstlergruppe „Die Brücke“ zeigt die Sammlung Prinzhorn mit der Ausstellung „Expressionismus und Wahnsinn“ eine verkleinerte Variante der Schau von 2003 in Schleswig, Schloss Gottorf. In Heidelberg sind über 90 Werke vereinigt. Bilder von renommierten expressionistischen Künstlern – unsere Abbildung zeigt Erich Heckels Gemälde „Der Irre“ von 1914 – werden Arbeiten aus dem Sammlungsfundus gegenüber gestellt. Die Ausstellung gliedert sich in drei Themenbereiche: „Das Bild des Irren im Expressionismus“, „Patienten als Expressionisten“ und „Expressionisten entdecken Irrenkunst“.

Sammlung Prinzhorn, Voßstraße 2. Geöffnet: Di bis So, 11-17 Uhr, Mi bis 20 Uhr. Öffentliche Führungen: jeden Mittwoch 18 Uhr und jeden Sonntag 14 Uhr, Sonderführungen nach Vereinbarung. Weitere Infos finden Sie unter: www.prinzhorn.uni-hd.de