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Betrachten und anfassen, erleben und begreifen

In der Sammlung des Geologisch-Paläontologischen Instituts – erstmals Programm für die Schulferien im Sommer

Das Museum des Geologisch-Paläontologischen Instituts ist nicht nur eine Pflichtstation für alle, die über die fossile Überlieferung unseres Planeten anschaulich informiert werden wollen. Ein breites Angebot museumspädagogischer Aktivitäten sorgt seit Jahren außerdem dafür, dass man hier erste Einblicke in naturwissenschaftliche Arbeitsweisen gewinnen kann.
Spannende Wissenschaft: Schulklasse  im Geologisch-Paläontologischen Museum.
Spannende Wissenschaft: Schulklasse (oben) im Geologisch-Paläontologischen Museum. Zu den Prunksstücken der Sammlung gehört der weltberühmte Unterkiefer des Homo erectus heidelbergensis (unten).
Fotos: Will, Museum
Zu den Prunksstücken der Sammlung gehört der weltberühmte Unterkiefer des Homo erectus heidelbergensis

Die Dimensionen, die diese universitäre Forschungs- und Lehrsammlung im Neuenheimer Feld vermittelt, sind gewaltig. Nicht weniger als die Entwicklungsgeschichte unseres Planeten steht auf dem Programm. Neben den paläontologischen Kostbarkeiten von Fauna und Flora erzählen auch die Gesteine ihre eigene Erdgeschichte über einen Zeitraum von über 4 Milliarden Jahren und gewähren dadurch Einsichten in die bewegte Vergangenheit der Erde. Höhepunkt und zugleich anthropologische Sensation des Museums ist der Unterkiefer des weltweit bekannten Homo erectus heidelbergensis. Zahlreiche Skelettfragmente von Wirbeltieren verdeutlichen die Vielfalt der Arten, die im Schlingenbereich des Ur-Neckars abgelagert wurden und geben so ein aufschlussreiches Lebensbild des europäischen Frühmenschen.

Für Schüler, den Wissenschaftlern von morgen, bieten sich hier besondere Möglichkeiten. Durch „Betrachten und Anfassen“ wird spielerisch erkannt und erlernt, was sonst nur in Abbildungen von Büchern zu sehen ist. Neben klassischen Führungen kann unter Berücksichtigung des Lehrplans und in Absprache mit dem Lehrer der Unterricht in das Museum verlegt werden. Genutzt wird das von Schulklassen aller Altersstufen. Noch mehr „Uniluft“ geschnuppert wird bei den so genannten BOGY-Praktikumsplätzen (Berufliche Orientierung Gymnasium), die das Museum seit drei Jahren anbietet.

Dr. Johanna Kontny, die das Programm und die museumspädagogischen Aktivitäten betreut, betont, dass das Praktikum nicht nur etwas für angehende Geologen, sondern generell für naturwissenschaftlich interessierte Schüler sei. Nach einem Vorstellungsgespräch wird unter Absprache des geplanten Erkundungsprogramms ein ein- bis zweiwöchiger Zeitplan erstellt. Die Betreuung während des Praktikums ist ebenso gewährleistet wie die Fertigstellung eines ausgearbeiteten Berichts. Fast schon selbstverständlich, dass das Museum auch Hilfestellungen für geowissenschaftliche Seminararbeiten (GFS) der 12. und 13. Klasse leistet. Ausgewählte Gesteine und Fossilien etwa können zur Unterstützung einer gelungenen Präsentation ausgeliehen werden. Das gilt im Übrigen auch für Lehramts-Studierende, die dort Material für Unterrichtsstunden finden.

In diesem Jahr hat man sich auch erstmals am Aktionstag Girls’ day beteiligt. Mit Erfolg: Die Herstellung von Abgüssen unterschiedlicher Fossilien hätten ein großes Interesse an naturwisschenschaftlichen und technisch ausgerichteten Berufen geweckt, wie zum Beispiel dem eines Präparators. Am Herzen liegt Johanna Kontny im Moment aber vor allem ein Pilotprojekt in den Sommerferien, bei dem es um die Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für „Hochschul-Eltern und generell Interessierte“ geht. Vorgesehen sind attraktive Angebote für Schüler von 6 – 13 Jahren, die Erfahrungen als „Hobbygeologe“ im Gelände, makro- und mikroskopische Betrachtungen, Basteln von Dinomasken und kleinen Flugsauriern einschließen. Im Freigelände des Tertiärgartens, der zu den Besonderheiten des Museum gehört, gibt es dann in den Pausen noch spannende Geschichten über das erdgeschichtliche Zeitalter zu hören, welches dieser Außenanlage seinen Namen gab.


Mehr Infos dazu und zu weiteren Angeboten wie beispielsweise der „Steinsprechstunde“ bei Dr. Johanna Kontny, INF 234, Tel: 06221-54-6046, Johanna.Kontny@urz.uni-heidelberg.de. Detaillierte Ferienprogramme und Hinweise zur Anmeldung unter http://geopal.uni-hd.de/museum/museum.html.

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