Heidelberg mit sehr guten Ranking-Ergebnissen
Unter dem Titel „Wo Deutschlands Elite forscht“ etwa hatte eine exklusive Umfrage der „WirtschaftsWoche“ 200 deutsche Spitzenforscher aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften nach ihrem Urteil über die besten Forscherstandorte befragt. Erfreulich für die Ruprecht-Karls-Universität: die Wissenschaftler sehen die Heidelberger Biotechnik an der Spitze. Dass die Ruperto Carola ein exzellenter Standort für die Lebenswissenschaften ist, bestätigt auch das Nachrichtenmagazin „Focus“. Wie schon im Vorjahr konnten die Heidelberger dort ihren Spitzenplatz in Biologie mit 87 von 100 zu erreichenden Punkten halten und teilweise sogar weiter ausbauen. Zweite Plätze gab es darin für die hiesige Medizin und die Chemie, viel versprechend außerdem der dritte Platz der Psychologen.
Auch viele andere Bereiche der Universität konnten beim „Focus“-Ranking (zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses des Unispiegels allerdings noch nicht für alle Fächer veröffentlicht) vordere Plätze ergattern. Allen voran die Heidelberger Mathematiker, die dort auf Platz eins geführt werden. Die Physiker kommen auf Platz drei. Platz vier gab es für die Politologen, wiederum einen zweiten Platz für die Geographen. Traditionell stark auch die Heidelberger Juristen, die ebenfalls einen zweiten Platz belegten.
Deutlich wurde bei dem diesjährigen Ranking des Nachrichtenmagazins, dass sich die Top-Ten-Universitäten des letzten Jahres durchgehend verbessern konnten und sich damit weiter vom Rest des Feldes abgesetzt haben. Die signifikanteste Gruppe umfasst lediglich vier Hochschulen: die beiden Münchener, Freiburg und Heidelberg. Für den „Focus“ ein Grund zu Beunruhigung, für Heidelbergs Rektor Professor Hommelhoff jedoch nicht: „Es ist augenscheinlich, dass die von uns so lange geforderte Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zu einem Ruck gerade in den forschungsstärksten Universitäten geführt hat.“
Nachholbedarf besteht allerdings noch im internationalen Kontext, wie das Ranking der chinesischen Shanghai Jiao Tong University belegt. Weltweit wird dort die Universität Heidelberg auf Platz 71 geführt, europaweit auf Platz 21. Nicht schlecht, aber ausbaufähig, wie Prorektor Professor Jochen Tröger befindet: „Dass wir mit München oder Freiburg – die Albert-Ludwigs-Universität landete im Ranking auf Platz 90 – national in der ersten Liga spielen, ist ja keine Neuigkeit. Das sind unsere klassischen Konkurrenten. Was hingegen nötig wäre, wäre eine bessere Platzierung im internationalen Vergleich“. Laut Tröger offenbare sich in diesen Werten das große Dilemma einer nur unzureichenden finanziellen Förderung deutscher Universitäten. Auch er hofft jetzt auf positive Effekte des Exzellenzwettbewerbs, in dem er Heidelberg sehr gut aufgestellt sieht.