Leo Baeck-Preis
Rektor Peter Hommelhoff ausgezeichnet
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Hommelhoff habe immer wieder öffentlich bekundet, dass die Hochschule für Jüdische Studien eine besondere wissenschaftliche Institution sei, die für das jüdische Leben und die jüdischen Gemeinden in Deutschland von unschätzbarer Bedeutung ist. Gerade vor dem Hintergrund, dass das Verhältnis der Ruperto Carola zum Judentum in den vergangenen Jahrhunderten zuweilen schwer belastet war, verdiene Hommelhoffs Engagement, sich mit der Geschichte seiner wissenschaftlichen Einrichtung auseinander zu setzen, besonderen Respekt. Hommelhoff habe, so der Zentralrat weiter, nie Zweifel daran gelassen, dass er alles in seiner Macht als Wissenschaftler und Hochschulrektor stehende dafür tun werde, um jüdisches Leben innerhalb unserer Gesellschaft und vor dem Hintergrund der düsteren deutschen Geschichte fest zu etablieren. Sein unermüdliches Eintreten für ein eigenes Habilitationsrecht der Hochschule für Jüdische Studien sowie ihre Aufnahme in die Hochschulrektorenkonferenz seien zwei Beispiele dafür, wie sehr sich Peter Hommelhoff für die Aussöhnung von Deutschen und Juden einsetze. Sein Verdienst bestehe darin, dass zwischen beiden Hochschulen eine intensive Kooperation und eine rege wissenschaftliche Zusammenarbeit existiere.
Rektor Professor Peter Hommelhoff zeigte sich überrascht und hoch erfreut. Zugleich äußerte er, dass er die ehrenvolle Auszeichnung nur stellvertretend entgegennehmen könne, denn das Engagement werde von vielen getragen: „Durch meine Person“, so der Rektor, „wird die Universität und das Land Baden-Württemberg ausgezeichnet“. Der Leo Baeck-Preis, benannt nach dem gleichnamigen Wissenschaftler und Rabbiner Leo Baeck (1873–1956), ist die höchste Auszeichnung, die der Zentralrat zu vergeben hat. Bedacht werden Personen, die sich in hervorragender Weise für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland eingesetzt haben. Im letzten Jahr erhielt der damalige Außenminister Joschka Fischer den Leo Baeck-Preis, frühere Preisträger waren u.a.: die Schauspielerin Iris Berben (2002) sowie die früheren Bundespräsidenten Roman Herzog (1998), Johannes Rau (1995) und Richard von Weizsäcker (1994). Hommelhoff ist übrigens nicht der erste Heidelberger, der diese Auszeichnung erhält. Bereits 1988 wurde Altrektor Professor Gisbert zu Putlitz diese Ehre zuteil. Auch damals stand das besondere Engagement für die Hochschule für Jüdische Studien im Mittelpunkt.