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Sicherung des kulturellen Erbes

Die wisssenschaftlichen Akademien fördern Langzeitprojekte, fächerübergreifend

Das Akademienprogramm ist eines der größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland. Derzeit bearbeiten rund 600 Mitarbeiter insgesamt 157 Projekte. Der Schwerpunkt liegt auf der Erstellung von literaturwissenschaftlichen, philosophischen und theologischen Editionen sowie Wörterbüchern – aber auch Forschungen im Grenzbereich von Natur- und Geisteswissenschaften gehören dazu.

Stärker als bisher wird man sich nun nach außen öffnen. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Wissenschaftsakademie des Landes Baden-Württemberg, lädt insbesondere die an den Universitäten tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausdrücklich ein, sich mit geeigneten Projekten um Aufnahme in das Programm zu bewerben. Die Laufzeit sollte nicht unter 12 und nicht über 25 Jahren liegen. Im Durchschnitt werden pro Forschungsstelle drei bis vier Mitarbeiter finanziert. Die meisten Vorhaben dienen, wie erwähnt, der Materialerschließung für die geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung. Projekte anderen Zuschnitts sind aber durchaus erwünscht.

Nach einer Vorprüfung durch die Akademie werden Projektanträge, die prinzipiell den Anforderungen des Akademienprogramms entsprechen, an die Gremien der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften weitergegeben, wo über die Anträge nach Kriterien der wissenschaftlichen Exzellenz und Bedeutsamkeit entschieden wird. Das Gesamtvolumen liegt derzeit bei 43 Millionen Euro pro Jahr. Den sieben in der Union zusammengeschlossenen Akademien stehen keine Quoten zu, vielmehr ergeben sich die Anteile der Akademien am Akademienprogramm aus dem Erfolg der von ihnen angemeldeten Anträge. "Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften muss also", so ihr Präsident Professor Graf Kielmansegg, "daran interessiert sein, in enger Zusammenarbeit mit den Universitäten des Landes Jahr für Jahr neue Projekte hoher Qualität den Instanzen der Union vorlegen zu können."

Als jüngstes Projekt wurde von der Heidelberger Akademie die Forschungsstelle "Buddhistische Steinschriften in China" aufgenommen. Leiter der Forschungsstelle ist der Sinologe und Kunsthistoriker Prof. Dr. Lothar Ledderose von der Ruperto Carola. Das Forschungsvorhaben basiert auf internationaler Zusammenarbeit, vor allem mit chinesischen Wissenschaftlern, die sich seit einigen Jahren wieder verstärkt religionshistorischen Fragen zuwenden. Interdisziplinär sind Forscher vom Fachbereich "Geoinformationswesen" der Hochschule für Technik in Karlsruhe (FH) zur Klärung der topographischen Situation der gemeißelten Texte in das Projekt mit eingebunden. Sie erstellen nicht nur einen Übersichtsplan aller Inschriften, sondern auch 3D-Modelle der Inschriftenorte, die eine Betrachtung und Lesung der Monumente im Computer ermöglichen.

Rückfragen bitte an: Dr. Marion Freerk, Wissenschaftskoordination,
Telefon: 06221 / 54 36 70,
Fax: 06221 / 54 32 87; E-Mail: marion.freerk@urz.uni-heidelberg.de

Johannes Schnurr
Seitenbearbeiter Email
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