Lebensader Nil
Seminar für Ägyptologie präsentiert Flussgeschichten
Schon Herodot bezeichnete Ägypten im 5. Jh. v. Chr. als "Geschenk des Nils". Die alljährlich wiederkehrende, fruchtbaren Schlamm führende Nilüberschwemmung wurde bereits in pharaonischer Zeit mit einem großen Fest begrüßt und der Tag ihrer Ankunft ist noch heute – trotz Staudamm und fehlenden Wassermassen – Anlass zu einem traditionellen Feiertag. Eine Ausstellung in der Sammlung des Seminars für Ägyptologie widmet sich nun diesem Fluss als "Lebensader des alten und modernen Ägypten".
Es beginnt mit der altägyptischen Vorstellung vom Nil als einem Gott namens Hapi, der erscheint, um Ägypten mit Nahrung zu versorgen – um 1300 v. Chr. vom Dichter Cheti in poetischen Bildern besungen. Der Gebrauch von Wasser im Kult und die Vorstellungen vom Jenseits und dessen Ausstattung mit Wasser ist ein weiteres Thema der Ausstellung. Zur Sprache kommen ebenso alltägliche Aspekte: der Fluss als Verkehrsader, als Quelle von Nahrung (Fische und Vögel), aber auch als Gefahr (Krokodile und Nilpferde). Die präsentierten Texte sind ausschließlich altägyptischen Quellen entnommen. Alte Bild-Darstellungen werden durch Fotografien vom heutigen Ägypten ergänzt – die meisten stammen von Eva Herrman. Für Ägypten-Fans zweifellos ein Muss.
Der Fluss als Verkehrsader: Schifffahrt auf dem Nil. Abb: Seminar für Ägyptologie |
Zu sehen ist die Ausstellung in der Sammlung des ägyptologischen Instituts (Marstallhof 4) noch bis zum 28. Juli; nach den Ferien wird sie aber auch im Wintersemester präsentiert werden. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 17.00 – 19.00 Uhr, Sonntag: 11.00 – 13.00 Uhr.