Mozarts Zauberflöte als Exportschlager
Die Marionettenoper des Musikwissenschaftlichen Seminars gastierte in Italien
Eine Einladung des renommierten Komponisten Klaus Huber führte die "Marionettenoper im Säulensaal" im September erstmals aus ihren angestammten Räumlichkeiten im Musikwissenschaftlichen Seminar nach Italien. In dem kleinen umbrischen Städtchen Panicale am Trasimenischen See erhielten die Heidelberger die Gelegenheit, im Rahmen des dort von Huber geleiteten Musikfestivals "Musica insieme" aufzutreten. Im Gepäck hatten sie neben ca. 30 selbstgebauten Marionetten, zahlreichen Requisiten und Bühnenbildern ihre aktuelle Produktion zum Mozartjahr – "Die Zauberflöte".
Das dortige Teatro Cesaro Carporali, im mittelalterlichen Stadtkern Panicales gelegen und mit 120 Plätzen zweitkleinstes Theater Italiens, schien in seinen Dimensionen für eine Marionettenaufführung geradezu prädestiniert zu sein. Zusammen mit einer eigens angefertigten Bühne und einem im Stile der Mozartzeit neu gebauten Pianoforte bot es ideale Rahmenbedingungen für zwei restlos ausverkaufte Vorstellungen. Als bislang aufwendigste Produktion in musikalischer wie spieltechnischer Hinsicht stellt die Zauberflöte und erste Auslandsreise einen Höhepunkt in der Geschichte der Heidelberger Marionettenbühne dar, der dank eines Reisekosten-Zuschusses der Ruperto Carola möglich wurde.
Foto : privat |
Seit nunmehr acht Jahren existiert die Gruppe von theaterbegeisterten Studierenden um den Akademischen Oberrat Dr. Joachim Steinheuer und bereitet in jedem Studienjahr eine neue Produktion auf ihrer im Musikwissenschaftlichen Seminar beheimateten Bühne vor. An Bühnen- und Figurenbau, Auswahl und Einrichtung von Stücken, szenischer und musikalischer Realisierung sind dabei alle Mitwirkenden intensiv beteiligt.
Neben publikumswirksamen Werken wie der Zauberflöte gehört es zum Credo der "Marionettenoper im Säulensaal", auch musikdramatische Raritäten zur Aufführung zu bringen.
Die nächsten Pläne sehen weitere Vorstellungen der Zauberflöte Ende des Wintersemesters im Säulensaal sowie ein neues größeres Projekt im Sommer vor, für das auch schon auswärtige Anfragen vorliegen.
Sara Jeffe, Dorothea Krimm, Adrian Kuhl