Stützpunkt Santiago
Gute Beziehungen zu Chile gefestigt und ausgebaut
Die guten Beziehungen der Ruprecht-Karls-Universität mit den beiden bedeutendsten Hochschulen Chiles, der Universidad Católica und der Universidad de Chile, haben seit kurzem auch eine rechtliche Grundlage. Rektor Professor Peter Hommelhoff unterzeichnete mit seinen südamerikanischen Kollegen Partnerschaftsverträge, die unter anderem gemeinsame Master- und Promotionsprogramme vorsehen.
Für Professor Pedro Pablo Rosso, Rektor der Universidad Católica, ist das Teilen von Wissen einer der nobelsten Wege zu Weltfrieden, globaler Gerechtigkeit und multikulturellem Verständnis. Nach der feierlichen Vertragsunterschrift überreichte er zugleich eine neu geschaffene Auszeichnung an seinen deutschen Gast. Zum ersten Mal überhaupt verlieh seine Universität die Medaille "Pro Mundi Vita", mit der sie ihren internationalen Partnern für das Vertrauen danken will.
Rektor Hommelhoff, der während seines Aufenthaltes in Chile außerdem als Ehrenmitgleid in die Academia Chilena de Ciencias Sociales Políticas y Morales aufgenommen wurde, nahm diese Auszeichnung stellvertretend für die Ruperto Carola in der Hoffnung entgegen, sie diene als Fundament für die vertiefte Zusammenarbeit, und äußerte zugleich Wünsche, die über die derzeitigen Verabredungen hinausgehen. "Mit den Doktorandenprogrammen sind die beiden Häuser ab sofort an der Schnittstelle zwischen Förderung und Forschung verbunden", meinte Hommelhoff. Dies aber könne ausgebaut werden. Besonders wichtig wird das gemeinsame Doktorat der Ruperto Carola, der Universidad Católica und der Universidad de Chile im Fach Psychotherapie sein. Mit Professor Victor Pérez Vera – Rektor der Universidad de Chile – traf sich Hommelhoff noch am selben Tag, um ebenfalls eine Partnerschaft einzugehen. Diese umfasst neben den Angeboten gemeinsamer akademischer Abschlüsse den Austausch von Dozenten und Studierenden sowie gemeinsame Lehrveranstaltungen.
"Das Gelingen all dieser Projekte soll beispielhaft für weitere Ideen sein", sagte Hommelhoff. Heidelberg verbinden seit Jahrzehnten hervorragende Beziehungen mit den traditionsreichsten Universitäten Chiles. Weit über 500 Lernwillige aus der Andenrepublik, darunter bedeutende Persönlichkeiten der chilenischen Gesellschaft wie der Verfassungsrichter Mario Fernández, haben in der Stadt am Neckar studiert oder wurden hier promoviert. Hommelhoff betonte, Santiago sei derzeit der wichtigste Platz für die weltweiten Aktivitäten seiner Universität. Seit 2002 besitzt sie mit dem Heidelberg Center unter der Leitung von Dr. Walter Eckel eine ständige Vertretung vor Ort. Das Graduierten- und Weiterbildungszentrum steht Studierenden aus der ganzen Welt zur Verfügung. Es hat sich in der chilenischen Universitätslandschaft etabliert, weil von Anfang an die Nähe zu den beiden größten und forschungsbasierten Hochschulen, der Universidad de Chile und der Universidad Católica, gesucht wurde. Der Erfolg bestätigt eindrücklich diese Standortwahl.
Florian Fiene