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Symposien und Kolloquien

Ellen Peerenboom ist neue Geschäftsführerin des Internationalen Wissenschaftsforums

„Perle“ – „Kronjuwel“. Wenn vom Internationalen Wissenschaftsforum (IWH) die Rede ist, wird mit Superlativen nicht gegeizt. Vor zwanzig Jahren wurde dieses kleine, aber feine Tagungszentrum mitten in der Heidelberger Altstadt eröffnet. Kürzlich gab es einen Wechsel in der Leitung: Der Theologe Prof. Dr. Jan Christian Gertz hat das Amt des Direktors übernommen, die Geschäftsführung liegt ab sofort in den Händen der Biologin Dr. Ellen Peerenboom.
Dr. Ellen Peerenboom  
Foto : privat

Nachher müsse sie noch unbedingt die Räume zeigen, sagt Frau Peerenboom bei der Begrüßung. Und darauf ist man wirklich gespannt, denn allein der Eingangsbereich der schönen Jugendstilvilla mit großem Garten und Schlossblick weckt Erwartungen. Gerade tagt eine Gruppe von Jura-Studenten. „Eher unüblich“, so die neue Geschäftsführerin. Denn eigentlich ist das IWH Wissenschaftlern vorbehalten. Da aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Veranstaltung vorgesehen war, mache man in solchen Fällen schon mal eine Ausnahme.

Glück für die Studierenden. Denn mit weit über 1000 Tagungen in den vergangenen zwanzig Jahren ist die Auslastung des Internationalen Wissenschaftsforums immens. Da überrascht es nicht, dass der Terminkalender fürs nächste Jahr bereits gut gefüllt und selbst für 2008 einige Veranstaltungen fest eingeplant sind. Zwei Arten von Tagungen finden hier statt: Symposien und Kolloquien. „Diese Bezeichnungen aber“, erklärt Ellen Peerenboom, „wählen nicht die Veranstalter, sondern richten sich danach, ob die geplante Konferenz noch eine zusätzliche Förderung durch das IWH erfährt“. Denn ein Symposion darf eine Veranstaltung nur genannt werden, wenn sie bestimmte Kriterien des Kuratoriums, das darüber entscheidet, erfüllt.

Generell sieht sich das Internationale Wissenschaftsforum als Zentrum für den interdisziplinären und internationalen Austausch. Und als „Gespräch zwischen den Generationen“, wie die neue Geschäftsführerin ergänzt. Physiker treffen hier auf Theologen, Historiker auf Mediziner. Seit drei Jahren wird außerdem der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen, der es mittlerweile drei – in diesem Jahr sogar vier (siehe Meldung auf Seite 4) – jungen Forschern ermöglicht, im IWH ein Symposion durchzuführen.

Internationales Wissenschaftsforum (IWH)
Foto : Britt Hansen IWH

Gerade diese Vielfalt an Fächern und wissenschaftlichen Temperamenten ist es, was Ellen Peerenboom an ihrer neuen Stelle gefällt. Die promovierte Biologin arbeitete zunächst wissenschaftlich am Kölner Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung und kam nun von der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin, wo sie Großveranstaltungen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit organisierte. Das war zugleich eine Rückkehr „ins angenehme Heidelberg“, wie sie erzählt, denn zuvor hatte sie zwischen 2001 und 2004 die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der hier ansässigen European Molecular Biology Organization (EMBO) aufgebaut. Zusammen mit dem Team des IWH sorgt sie nun am Internationalen Wissenschaftsforum dafür, dass die Tagungen möglichst reibungslos ablaufen und alles gut organisiert ist. Dazu gesellen sich Dinge wie Qualitätsmanagement und Pressearbeit. Aber auch die Einführung neuer technischer Errungenschaften, so beispielsweise gerade die Installation eines WLAN-Netzes, steht auf der Tagesordnung.

Womit wir schon bei der abschließenden Hausführung wären. Neben der Nutzung eines großen Hörsaals, der bis zu 70 Personen Platz bietet, besteht auch die Möglichkeit, Gastwissen-schaftler über Nacht unterzubringen. Ein Teil der Appartements verfügt über Computer mit Internetanschluss (mit WLAN wird man dann noch flexibler sein), hinzu kommt jeweils eine kleine Küche. Gerade im Sommer bildet schließlich der Garten eine prächtige Kulisse für Gespräche vor, zwischen und nach den Programmpunkten einer Tagung. „Veranstaltung und Übernachtung unter einem Dach, dazu noch unterhalb des Schlosses und mitten in der Altstadt. Das macht einen großen Teil des Charmes des Internationalen Wissenschaftsforums aus“, sagt Ellen Peerenboom und gibt schnell noch zu: Es war auch das Haus, dass sie an dieser Stelle so gereizt hat.

Die Adresse des IWH lautet: Hauptstraße 242.
Hinweise zu den Veranstaltungen findet man unter: www.uni-heidelberg.de/zentral/iwh

Oliver Fink
Seitenbearbeiter Email
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