Frauen in der Wissenschaft stärken
Zonta-Förderpreis geht an die Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Anika Hartz
Im Rahmen einer kleinen Feier fand zum sechsten Mal die Verleihung des Zonta-Förderpreises an eine junge Nachwuchswissenschaftlerin der Universität Heidelberg statt. Eine schöne und wichtige Tradition, wie der Laudator Prorektor Prof. Angelos Chaniotis betonte.
Die Preisträgerin Dr. Anika Hartz hat ihre Dissertation bei Prof. Gert Fricker, Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie, Abteilung Technologie und Pharmakologie verfasst. Sie erhielt die Auszeichnung für ihre Forschungen über den Arzneimitteltransport durch die Blut-Hirn-Schranke. "Die Blut-Hirn-Schranke schützt davor, dass Schadstoffe im Blut in das Gehirn diffundieren können", erklärte Prof. Fricker in seiner Ansprache. Leider würden dabei auch wichtige Medikamente zur Bekämpfung von Erkrankungen des Gehirns abgeblockt, weshalb es äußerst schwierig sei, geeignete Arzneimittel zu entwickeln, so Fricker weiter. An diesem Punkt setzt nun die Arbeit von Dr. Anika Hartz an. In ihren Forschungen ist es ihr gelungen, das Hauptabwehrprotein zu blockieren, um die Blut-Hirn-Schranke für Zytostatika durchgängig zu machen. In therapeutischen Studien konnte sie enorm hohe Erfolgsquoten feststellen.
Förderung und Anerkennung: die Preisträgerin Dr. Anika Hartz (Mitte) zwischen ihrem Doktorvater Prof. Gert Fricker (rechts) und Laudator Prorektor Prof. Angelos Chaniotis (links). Daneben die Präsidentin des Zonta Clubs Heidelberg Sigrid Duden (links) und die Vizepräsidentin Christa Fuchs (ganz rechts). Foto: Krug |
Zonta International wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten gegründet und ist ein weltweiter, überparteilicher, überkonfessioneller und weltanschaulich neutraler Zusammenschluss berufstätiger Frauen in Führungspositionen. Als ihr Ziel definieren die Mitglieder, Frauen in rechtlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu stärken. Die Präsidentin des Zonta Clubs Heidelberg, Sigrid Duden, erklärte, sie freue sich besonders, dass eine so bedeutende Arbeit durch den Preis, der mit 3000 Euro dotiert ist, unterstützt werden könne. "Der Preis bedeutet nicht nur Förderung, sondern auch Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung", ergänzte Prorektor Chaniotis in seiner Laudatio.
Ihre Forschungen führt Dr. Hartz in North Carolina nun am National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) weiter, wo sie auch schon während ihrer Dissertation in die Arbeitsgruppe von Dr. David Miller eingebunden war. Das Preisgeld hat die Jungforscherin übrigens schon verplant. Sie wird es teilen. Einen Teil wird sie verwenden, um ihre Forschungsergebnisse auf Fachtagungen vorstellen zu können, ein zweiter kommt einem Fortbildungskurs zugute und mit dem dritten Teil soll eine Nachwuchswissenschaftlerin aus Heidelberg gefördert und ihr ein Aufenthalt am NIEHS ermöglicht werden. Denn es sei ihr sehr wichtig, mit der Universität Heidelberg in Verbindung zu bleiben und mithelfen zu können, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern, erläutert die Preisträgerin ihre Absichten.